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Heimatverein Ratzenried trauert um Gebhard Brauchle

Gebhard Brauchle im Herbst 2020 auf der Ruine. Es war sein letzter Einsatz. Mit großem Geschick entfernt er einen Wurzelstock und macht diese Fläche damit mähbar.

Trotz Kenntnis seines sich verschlechternden Gesundheitszustandes hat uns die Nachricht vom plötzlichen Tod unseres Mitgliedes Gebhard Brauchle tief betroffen. Mit ihm verliert der Heimatverein Ratzenried ein über die Jahre hinweg treues, begeistertes und engagiertes Mitglied, einen heimatverbundenen Alt-Ratzenrieder, persönlich auch einen Freund.

Gebhard ist im Juni 1983, kurz nach der Vereinsgründung in den Heimatverein eingetreten. In der Hauptversammlung des Jahres 1995 wurde Gebhard als Beirat in die Vorstandschaft des Heimatvereins gewählt. Diesem Gremium gehörte er bis heute an, also fast 30 Jahre lang. Eine außergewöhnliche Treue zum Heimatverein.

Vom Beginn unserer Burgsanierung 1984 bis in die jüngste Vergangenheit hat er in vorbildlicher Weise eine Vielzahl von Stunden in die Pflege des Burgareals eingebracht. Mit großem Geschick entfernte er die unzähligen großen und kleinen Wurzelstöcke und ermöglichte das Entstehen einer Wiese mit ausgewählten Bäumen, dem Erscheinungsbild unserer Burgruine, wie wir sie heute kennen und lieben. Keine Steigung war ein Hindernis für ihn, dadurch ersparte er uns insbesondere ganz oben auf der Hauptburg viel Handarbeit.

Mit seinen LKWs übernahm er viele Transporte, tonnenweise Sand und Natursteine schaffte er auf die Ruine, Grundlage für die jahrelangen Sanierungsarbeiten. Er schlug keine Wünsche aus, sein unentgeltliches Engagement war für ihn eine Ehrensache.

Dem Heimatverein ist es ein besonderes Anliegen, dass sich die restaurierte Ratzenrieder Burgruine stets in einem guten Erscheinungsbild den Besuchern präsentiert. Seit Jahren unterstützt uns Gebhard in diesem Anliegen, indem er uns für die umfangreichen Mäharbeiten sein professionelles Mähgerät großzügig zur Verfügung stellt.

Auch sein ausgeprägtes handwerkliches Geschick zeichnete Gebhard aus. Als z.B. ein Hochwasser vor Jahren die 1983 vom Heimatverein in Arnsberg errichtete Fußgängerbrücke zerstörte, baute Gebhard kurzerhand eine Konstruktion aus Metall und setzte diese erhaben auf beidseitig verbaute Steinblöcke, eine dauerhafte Brücke, wie sie die Wanderer bis heute gerne nutzen.

Gebhard schätzte auch die gesellige Runde, die fand er in regelmäßigen Vorstandssitzungen und vielerlei Unternehmungen des Heimatvereins.

Sein persönlicher und mustergültiger Einsatz für unseren Verein verdient größtes Lob und höchste Anerkennung. Er ließ keine Wünsche offen, ihm war nichts zu viel. Gemeinnutz, nicht Eigennutz war sein Anliegen. Damit hat er sich eine hohe Wertschätzung und Sympathie erworben. In seiner liebevollen Art, seinem vorbildlichen heimatpflegerischen Engagement, wird er uns unvergesslich in Erinnerung bleiben.

Gebhard hinterlässt eine große Lücke. Wir alle vermissen ihn sehr.

Zu seiner Ehre und als dauerhafte Erinnerung an seinen außergewöhnlichen Beitrag zur Ratzenrieder Heimatpflege wird der Heimatverein auf der Burgruine eine Linde pflanzen, die „Gebhard Brauchle Linde“.

Heimatverein Ratzenried putzt seine Burgruine heraus

Die alljährliche Burgputzete ist auch immer ein geselliges Ereignis für die Erwachsenen und Kinder, im Hintergrund blühende Kirschbäume.

Der Einladung des Heimatvereins zur Burgputzete folgte bei strahlendem Sonnenschein eine bunte Schar von Mitgliedern und Freunden. Dieses Jahr ging es vorrangig darum, die weitläufigen Mauerkronen von Laub, Moos und anderem Bewuchs zu säubern. Ohne diese Maßnahme würde die Natur längerfristig Schaden an dem Mauerwerk anrichten, hier gilt es vorzubeugen…

Die Burgputzte ist alljährlich die erste Pflegemaßnahme auf der einst größten Dienstmannenburg des Allgäus. Über die Sommermonate bilden dann die Mäharbeiten und Reparaturen eine weitere sportliche Herausforderung für den Verein. Seit den umfangreichen Sanierungsarbeiten in den achtziger und neunziger Jahren tragen Mitglieder des Heimatvereins jahraus jahrein dafür Sorge, dass sich die Anlage der Vielzahl von Besuchern in einem  gepflegten, parkähnlichen Zustand präsentiert, wo Natur und Geschichte gerne zum Verweilen einladen.

Kalender 2024

Malerisches in und um Ratzenried

so lautet der Titel des diesjährigen Bildkalenders des Heimatvereins.

Martine Büchele-Deslandes, Gabriele Gegenbauer, Aloisia Müller und Erika Segelbacher treffen sich in lockerer Runde seit Jahren bei Hubert Schupp, um ihr Künstlertalent weiter zu vertiefen. Aus dieser Runde stammen die Motive des neuen Kalenders für 2024. 

Der Kalender ist im Format A3.
Erhältlich bei Edeka Kempter in Ratzenried, Preis 10 €

oder bei Hans Knöpfler.

 

Vielfältiges Engagement des Heimatvereins Ratzenried

Eine der zahlreichen Aktivtäten ist Entsendung zweier Nikolauspaare. Seit 40 Jahren wird dieses Angebot des Heimatvereins alljährlich rege in Anspruch genommen.

Heimatverein präsentiert reichhaltiges Programm

Bei der jährlichen Jahreshauptversammlung konnte der Vorsitzende Hans Knöpfler auf ein reiches Betätigungsfeld zurückblicken, was er anhand vieler Bilder aufzeigte. Cathrin Schippers, Melanie Göschl, Hans Knöpfler und Berthold Büchele engagierten sich bei Führungen für Kinder und Erwachsene durch das Museum, die Kulturlandschaft, auf der Burg und im Dorf. Die Führungen im Museum wurden unterstützt vom eifrigen und kompetenten Museumsteam. Die Pflege der Burgruine mit Mähen und Eindämmung des Sträucherbewuchses gehörte zu den jährlichen Aufgaben, um die Ruine als besondere  Ratzenrieder Attraktion bestens zu präsentieren. Die Pflege der Blumenwiese im Park, das Anbringen von Vogel-Nistkästen sowie die Mithilfe bei Amphibienaktionen forderten tatkräftigen Einsatz und waren Beiträge für den Naturschutz. Das religiöse Leben des Dorfes wurde bereichert durch die Maiandacht, musikalisch umrahmt durch ein Bläserquartett der Musikkapelle. Zur Kulturarbeit gehörten die Entsendung des Nikolaus, das Adventskonzert und die traditionelle Reise ins Mittelalter für Kinder mit abschließendem Johannisfeuer. Für Geschichtsinteressierte gab es mehrere Bilderreisen in die Ratzenrieder Vergangenheit. Vereinsvorstand Hans Knöpfler dankte den Anwesenden für ihr Kommen und freute sich, dass die vielseitige und erfolgreiche Arbeit des Vereins durch eine Mitgliedschaft von ca. 230 Personen belohnt wird.

Berthold Büchele (08. November 2023)

Ratzenrieder Burgmesse als Magnet

Gottesdienste im Grünen mit ihrer besonderen Anziehungskraft erfreuen sich großer Beliebtheit.

Strahlender Sonnenschein lockte viele Besucher
Wie auch in den vergangenen Jahren lud der Heimatverein Ratzenried zu einer Messe auf der Burgruine mit Pfarrer Willburger. Mit viel Engagement hatte der Verein das Ereignis vorbereitet. Rund 250 Besucher kamen bei strahlendem Sonnenschein und schattigem Sitzplatz, um unter freiem Himmel Gottesdienst zu feiern. Dazu bot die Ratzenrieder Burgruine und die gepflegte Anlage mit ihrem parkähnlichen Aussehen eine stimmungsvolle Kulisse. Pfarrer Willburger ging in seiner Predigt auf die Sorgen und Problemen der Menschen ein. Der Vereinsvorsitzende Hans Knöpfler freute sich über die zahlreichen Besucher und sah den Gottesdienst im Freien als willkommenen Ersatz für Fronleichnam und die Öschprozession. Im Anschluss an den Gottesdienst spielte die Musikkapelle Ratzenried zum Frühschoppen auf. Die Besucher blieben bei Speis und Trank in gemütlicher Runde und genossen dabei diesen geschichtsträchtigen, malerischen und einladenden Ort.
Berthold Büchele (13.September 2023)

Heimatverein Ratzenried feiert 40jähriges Jubiläum

Mit Bilderreise in die Ratzenrieder Vergangenheit eingetaucht 

Anlässlich des 40jährigen Vereinsjubiläums lud der Verein zu einer rundum gelungenen Geburtstagsfeier ins Ratzenrieder Josefshaus ein. Der Vereinsvorsitzende Hans Knöpfler brachte zum Ausdruck, dass das Jubiläum ein Grund zum Feiern biete, und mit Stolz und Freude könne man auf das Geleistete zurückblicken. 

In einer kurzweiligen Bilderserie bot er Bilder von kirchlichen und weltlichen Festen, von Ratzenrieder Vereinen und vom Dorf, wie es früher ausgesehen hat. Die Dokumentation des nicht immer gelungenen Wandels, die Erinnerung an die einstige Dorfkultur und an besondere Ereignisse und Personen – all dies sind die wertvollen und individuellen Aufgaben des Heimatvereins. Die Bilderreise zeigte, dass der Verein eine Klammer zwischen den hier Geborenen und den Neubürgern und zwischen Jüngeren und Älteren ist, wodurch ein besonderes Heimat- und Zusammengehörigkeitsgefühl entsteht. 

Anschließend fasste Hans Knöpfler einige Ereignisse der Vereinsgeschichte zusammen. Die vorbildliche Burgsanierung, die den Verein 25 Jahre lang beschäftigte, die Sammlung von Objekten und die Einrichtung des provisorischen Museums, die Herausgabe des vierbändigen Geschichtswerkes von Berthold Büchele brachten landesweite Anerkennung in Form von Preisen und Auszeichnungen. Das große Freilufttheater 1995, die Beschilderung der historischen Häuser, die Einrichtung der Gerichtsstube, Adventskonzerte, Pflege des Brauchtums, geführte Wanderungen, Organisation der Burgmessen, Ausstellungen und vieles mehr – all dies zeigt, wie bunt die Palette der Vereinsaktivitäten ist und wie sehr der Verein in selbstloser und idealistischer Weise die wichtige Heimatverein Ratzenried feiert 40jähriges Jubiläum

Aufgabe erfüllt, an die Vergangenheit zu erinnern, diese behutsam mit der Gegenwart zu verbinden und in die Zukunft fortzuführen und für die Allgemeinheit und die Imagepflege des Dorfes tätig zu sein. Die Freude über das bisher Geleistete mündete in anregende Gespräche mit Speis und Trank, bei der die besondere Vereinsgemeinschaft spürbar wurde.
(Berthold Büchele, 24. Mai 2023)

Adventskonzert des Heimatvereins Ratzenried

Die Mitwirkenden v.l.: Berthold Büchele (Violine, Gesang, Sprecher), Sabine Horelt (Violine), Isabelle Fässler-Büchele (Viola), Frédéric Büchele (Cello), Yannick Fässler und Christa Schele (Gitarre), Anika Janocha-Kuhn (Gesang) dazu die drei Enkelkinder.

Konzert mit besonderem regionalen Allgäu-Charakter

Nach der durch Corona bedingten Zwangspause lud der Heimatverein Ratzenried wieder zu seinem traditionellen Adventskonzert ein.

Das diesjährige Programm stand unter dem Titel „D’hoilig Nacht“. Im Mittelpunkt stand eine besinnliche Weihnachtsgeschichte von Ludwig Thoma, die Berthold Büchele in Allgäuer Mundart übersetzt hatte und von ihm vorgetragen wurde. Einige Lieder in alemannischer und schwäbischer Mundart besangen verschiedene Stationen in der Weihnachtsgeschichte. Ländler aus der näheren Umgebung ergänzten Texte und Lieder, es verbreitete sich eine hoimelige Atmosphäre.

Mitwirkende waren das Büchele-Ensemble, unterstützt durch Sabine Horelt, sowie Christa Schele und Yannick Fässler als Gitarristen.

Sängerin Anika Janocha-Kuhn gab bei diesem Konzert ihr Debüt in Ratzenried. Mit jugendlicher Stimme trug sie ihre Lieder im Dialekt souverän und stilsicher vor.

Als Überraschungsgäste traten abschließend - zusätzlich zu Yannick Fässler - drei weitere Enkelkinder der Familie Büchele mit Klarinette und Querflöten auf (v.l. Elodie, Klara, Franziska).

Die zahlreichen Zuhörer bedankten sich mit großem Applaus für die mundartliche weihnachtliche Einstimmung.

Im Anschluss an das Konzert gab es traditionell allerlei Leckeres zum Essen und Trinken und Gelegenheit für gemütliche Unterhaltung.

Hans Knöpfler (21. Dez. 2022)

Maria von Beroldingen - Künstlerin aus Ratzenred

Mit dem vorliegenden Bildband würdigt der Heimatverein das facettenreiche Schaffen dieser Ratzenrieder Künstlerin.
Maria Reichsgräfin von Beroldingen wurde am 2. August 1853 im Schloss Ratzenried geboren. 

In München erhielt sie seit 1880 Unterricht im Malen bei Guido von Maffei und Viktor Weishaupt. Ihre künstlerische Ausrichtung wurde stark durch diese beiden bekannten Maler geprägt. 

Ihre Bilder fanden Anklang und wurden in den großen Ausstellungen im Münchener Glaspalast, was für die Jahre 1893 und 1894 dokumentiert ist, ausgestellt. Auf den Ausstellungen im Münchener Kunstverein, im Glaspalast, zu Prag, Wien usw. hatte sie immer offenes Gastrecht mit ihren in Zeichnung und Farbe flott und lebendig gehaltenen Ölbildern. 1906 wurde ihr vom "Concours international des Arts de la femme" für das in Paris ausgestellte, jetzt als verschollen geltende Gemälde "Bergfinken im Schnee", ein Ehrendiplom verliehen.

Maria von Beroldingen war nicht nur Malerin, sondern beherrschte auch weitere Kunsttechniken und Stile früherer Jahrhunderte. Im Ratzenrieder Schloss hinterließ sie im Turmzimmer mit den Stoffmalereien (Gobelin-Imitationen) im Stil des 17./18.Jhs. (datiert 1891).

Sie hinterlässt auch zahlreiche Schnitzereien im Jugendstil im Speisesaal und im Foyer des 1. Stockes.
Anlässlich ihres 80. Geburtstages (1933) hieß es, dass damals im Schloss „eine große Anzahl von wohlgelungenen Porträts und Bildern, hauptsächlich aus dem Tierleben“ hing. Damals wurde auch ihre Kunstschnitzerei gewürdigt, die „jedem gelernten Künstler Ehre machen würde.“

Ein weiteres und hervorragendes Beispiel ihres Könnens  hinterlässt sie auf der gräflichen Empore in der Ratzenrieder Kirche durch die Anfertigung eines im Jugendstil kunstvoll mit Emblemen gezierten Getäfers. Ein Reiterbild des hl. Georg (Kirchenpatron) und das tiefe Verständnis der christlichen Symbole sind  dabei besonders hervorzuheben. Dieses Kunstwerk, das sie nur Monate vor ihrem 80. Geburtstag schuf, zeigt, dass sie ihre Schaffenskraft bis ins hohe Alter bewahrt hatte und dem Jugendstil treu geblieben war. 

Im gräflichen Ausgedinghaus gegenüber dem Tor zum Schloss Ratzenried, wo sie bis zu ihrem Tod unverheiratet lebte, gestaltete sie die Fensterlaibungen auf antikisierende und barocke Art mit griechischen und römischen Themen. Besonders originell sind die Fensterlaibungen gearbeitet, in die sie in die Malerei getrocknete Pflanzen in Collagetechnik eingearbeitet hat.

Sie starb hochbetagt am 31. Mai 1942 in Ratzenried.

 

Der Bildband umfasst 88 Seiten.
Erhältlich beim Heimatverein Ratzenried, Tel. 07522-5282 oder per Mail info@ratzenried.de

Der Preis beträgt 27,50 €

Trotz Corona vielfältiges Engagement des Heimatvereins Ratzenried

Zahlreiche Neubürger von Ratzenried folgten der persönlichen Einladung des Heimatvereins zur einer Dorfführung mit Berthold Büchele (Foto: Melanie Göschl)

Heimatverein blickt auf eine Fülle von Aktivitäten

Die Corona-Pandemie hat trotz vieler Einschränkungen den Heimatverein Ratzenried nicht daran gehindert, weiterhin auf vielen Gebieten tätig zu sein. Der Vorsitzende Hans Knöpfler zeigte dies bei der ersten Jahreshauptversammlung nach mehr als 2 Jahren anhand vieler Bilder. Cathrin Schippers, Melanie Göschl, Hans Knöpfler und Berthold Büchele engagierten sich bei Führungen für Kinder und Erwachsene durch die Kulturlandschaft, im Dorf, auf der Ruine und im Museum, unterstützt vom eifrigen Museumsteam. Sonderausstellungen im Museum setzten besondere Akzente, und durch den Internetauftritt in „Museum Digital“ wurden viele besondere Museumsobjekte überregional bekannt. Helmut Simon als Fotograf und H. Knöpfler sowie B. Büchele mit detaillierten Beschreibungen machten dies möglich.  

Die ganzjährige Pflege der Burgruine und der Blumenwiese im Park durch ein Team um Markus Holzmann, das Anbringen von Nistkästen auf der Burgruine und die Mithilfe bei Amphibienaktionen forderten tatkräftigen Einsatz und waren Beiträge für den Naturschutz.
Das religiöse Leben des Dorfes wurde bereichert durch jährliche Maiandachten und Burgmessen, das kulturelle Leben  durch die Entsendung des Nikolaus, das Adventskonzert und den Ölmalkurs mit Hubert Schupp. Für Geschichtsinteressierte gab es mehrere Bilderreisen in die Ratzenrieder Vergangenheit und den Vortrag von B. Büchele und Roland Ohneseit über einen der letzten Hexenprozesse im Allgäu.

Die Einladung unseres Mitgliedes Wolfgang Forster zu einer persönlichen Exkursion durch das ERBA-Areal wurde zahlreich angenommen. 

Auch als Verlag betätigte sich der Verein zum wiederholten Mal durch die Herausgabe der Bücher von Berthold Büchele („Vom Advent bis Dreikönig“ und „Ratzenried unter dem Hakenkreuz“); eine weitere Edition desselben Autors wird das Buch „Magisches Allgäu“ im Dezember sein, und im nächsten Jahr wird ein Bildband mit Werken der Ratzenrieder Künstlerin Maria von Beroldingen in Zusammenarbeit von Hans Knöpfler mit Graf von Galen erscheinen. Ein besonderer Farbtupfer war der Flohmarkt im Schlosshof. Vereinsvorstand Hans Knöpfler freute sich, dass die vielseitige und erfolgreiche Arbeit des Vereins durch eine immer größer werdende Mitgliedschaft (aktuell 228) belohnt wird.

Berthold Büchele (04.10.2022)

Heimatverein Ratzenried putzt seine Burgruine heraus

Auch in diesem Frühjahr hat sich jüngst wieder eine bunte Schar von Mitgliedern und Freunden des Hei­matvereins Ratzenried in Aktion gesetzt, um an der Burgruine notwendige Pflegemaßnahmen durchzuführen: Abgebrochene Äste und umherliegende Steine aufsammeln und beiseite räumen, Müll einzusammeln, an Burghang und Burggraben junge Triebe zurückschneiden sowie Mauerkronen von Laub und Bewuchs säubern. Die einst größte Dienstmannenburg des Allgäus soll sich der Vielzahl von Besuchern in einem  gepflegten Zustand präsentieren, wo Natur und Geschichte gerne zum Verweilen einladen. Kinder und Erwachsene haben sich nach ihren Fähigkeiten eingebracht. Es hat allen Spaß gemacht, und das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Hans Knöpfler (26.03.2022)

Magisches Allgäu – Aberglaube und zauberhafte Mächte

Magisches Allgäu – Aberglaube und zauberhafte Mächte

Die neue Publikation des Heimatforschers Berthold Büchele widmet sich dem spannenden Thema, welche abergläubischen und magischen Vorstellungen im Allgäu früher verbreitet waren. Im ersten Teil des Buches geht es zunächst um die Definitionen von Glaube, Aberglaube und Volksglaube einerseits und um altes Wissen andererseits. Dabei wird deutlich, dass diese Begriffe teilweise ineinander verschwimmen. Viele Vorstellungen beziehen sich auf das tägliche Leben wie z.B. Bauernregeln und Wettervorhersagen, andere auf übernatürliche Wesen und Phänomene, die rational nicht erklärbar sind. Viele Beispiele für die Weiße und Schwarze Magie zeigen, mit welchen Mitteln man gegen Krankheiten, Unglück oder böse Geister ankämpfte. In einer umfangreichen Aufzählung werden Methoden der Magie besprochen wie z.B. Magie mit Feuer, Wasser, Steinen und Pflanzen, aber auch mit Tieren, Leichen, Lärm oder Amuletten u.a. Am Beispiel des letzten Hexenprozesses im Allgäu wird gezeigt, welche absurden Taten den Hexen vorgeworfen wurden. 

Der zweite Teil des Buches gibt einen Überblick über abergläubische und magische Vorstellungen im Jahres- und Lebensbrauchtum. Zunächst wird gezeigt, wie viele eigentlich christliche Feste im Jahresablauf mit abergläubischen Vorstellungen verbunden waren. Das Kapitel „Von der Wiege bis zur Bahre“ erinnert daran, welche Vorstellungen auch die Zeit von der Geburt bis zum Tod geprägt haben. So ist das Buch eine wichtige Zusammenfassung früherer Vorstellungen im Allgäu und trifft auch auf das neu erwachte Interesse am Übersinnlichen, Übernatürlichen und Magischen. 

Das Buch erscheint am 4. Dezember 2021 im Verlag des Heimatvereins Ratzenried und ist ab diesem Datum beim Autor sowie bei den Buchhandlungen erhältlich, ebenso bei den Kempter-Filialen in Ratzenried, Eglofs und Eisenharz. Es hat 204 Seiten und zahlreiche Abbildungen. Es kostet 20 Euro. (Vorbestellungen unter bertholdbuechele@web.de oder 07522/3902).

 

 

Maria Gräfin von Beroldingen

Großformatiges Ölgemälde mit faszinierender Darstellung zweier Hunde auf einem Waldweg.

Heimatverein Ratzenried sucht Werke

Der Heimatverein Ratzenried listet die Künstlerin auf seiner Homepage als berühmte Ratzenriederin auf.  Sie wurde am 2. August 1853 im Schloss Ratzenried als Tochter des Grafen Paul Ignaz von Beroldingen und seiner Gemahlin Maria Immakulata geboren.

Ab 1880 lernte sie bei den Tiermalern Guido von Maffei und Victor Weishaupt die Grundlagen der Malerei. 1886 konnte sie erstmals im Münchner Kunstverein ausstellen. Ihre Bilder signierte sie in dieser Zeit noch mit dem Synonym Marie Bergen, später dann mit ihrem Namen M.Beroldingen oder nur mit MB.

Anfangs malte von Beroldingen vor allem ihre eigenen Dackel, später dann Kleinformate mit kleineren Tierarten wie Hasen, Dachse, Füchse, Katzen, Rebhühner und Birkhähne. Jagdszenen und Tier- und Landschaftsbilder gehörten zu ihren favorisierten Sujets, davon existieren auch großformatige Gemälde.

Neben dem Münchner Kunstverein stellte von Beroldingen auch im Glaspalast München sowie in Prag und Wien aus. Für das Gemälde Bergfinken im Schnee erhielt sie 1906 beim Concours International des Arts de la Femme in Paris ein Ehrendiplom. Sie starb hochbetagt am 31.Mai 1942 in Ratzenried. Bilder von ihr finden sich heute noch in manchen Haushalten der Umgebung.

Der Heimatverein und Nachkommen der Familie von Beroldingen möchten das außergewöhnliche Lebenswerk in einem Bildband würdigen. Zu diesem Zweck bittet der Heimatverein Personen, die noch im Besitz solcher Bilder sind, zwecks Ablichtung sich mit uns in Verbindung zu setzen.
info@ratzenried.de 
Tel. 07522-5282

Hans Knöpfler (30. Jan. 2021)

Ratzenried unter dem Hakenkreuz

Anlässlich „75 Jahre Ende 2. Weltkrieg“ hat Berthold Büchele zusammen mit Thomas Forster in einem äußerst spannenden Buch die Zeit zwischen 1918 und 1950 aus der Sicht der Dorfbewohner beschrieben. Während meistens nur allgemein daran erinnert wird oder an das Schicksal von Städten dieser damaligen Zeit, gibt es kaum Dokumente, wie die Bewohner, einzelne Soldaten und Flüchtlinge eines Dorfes die Kriegszeit erlebten. Gerade diese Sicht der Ereignisse ist wichtig, weil doch ein großer Teil der Bevölkerung davon betroffen war.  So werden geschichtliche Ereignisse, die manche sonst nur vom Hören-Sagen oder vom Geschichtsunterricht in abstrakter und allgemeiner Form kennen, direkt erfahrbar, so wird das große Weltgeschehen dieser furchtbaren Zeit wie in einem Brennglas auf ein Dorf sowie auf seine Soldaten und Flüchtlinge fokussiert.

Grundlage für das Buch war zunächst die Dorfchronik von Bürgermeister Knöpfler und das von B. Büchele im 2. Band von „Ratzenried – eine Allgäuer Heimatgeschichte“ Geschriebene. In den letzten Jahren sind aber weitere Dokumente aufgetaucht und Zeitzeugen befragt worden, so dass ein noch genaueres Bild dieser Zeit entsteht. Dadurch soll den letzten Überlebenden und auch den nachfolgenden Generationen erzählt werden, wie sich diese schwere Zeit im Dorfleben widergespiegelt hat.

Im ersten Teil wird die schwierige Lage nach dem 1. Weltkrieg und der Aufstieg der Nazis in Deutschland und der Konflikt der gegnerischen Parteien im Dorf beschrieben, im 2. Teil die Zeit des 2. Weltkriegs, wie ihn die Dorfbewohner erlebten und wie sie auch aus der Sicht einiger Soldaten erfahren werden kann, im 3. Teil die Zeit der Besatzung. Der 4. Teil beinhaltet Schicksale von einigen Ratzenrieder Soldaten, der Heimkehrer, Gefallenen und Vermissten und der 5. Teil Flüchtlingsschicksale von Menschen, die nach Flucht und Vertreibung in Ratzenried eine neue Heimat fanden. Viele Bilder geben entsprechendes Anschauungsmaterial.

Das Buch hat 140 Seiten, DIN A 4-Format mit Fadenheftung und erscheint im Verlag des Heimatvereins Ratzenried (www.ratzenried.de).  Bestellungen unter info@ratzenried.de
Preis 15 €.
Berthold Büchele (6. Dezember 2020)
 

Heimatverein unterstützt Aktion VolksBaum

Markante, witterungsbeständige Info-Täfelchen machen auf die VolksBäume aufmerksam.

Auch bei uns im württembergischen Allgäu sind in den vergangenen Jahren leider viele landschaftsprägende Bäume verloren gegangen. Vor allem das "Eschensterben" hat dramatische Formen angenommen. Als Antwort auf dieses Baumsterben haben die Volksbank Allgäu Oberschwaben (VBAO) zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft Heimatpflege im württembergischen Allgäu in 2016 die Aktion "VolksBaum" ins Leben gerufen und damals gleich insgesamt 360 heimische Laubbäume gestiftet. Die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Heimatpflege im württembergischen Allgäu ist ein Zusammenschluss der Heimatvereine im württembergischen Allgäu. Auch alle Städte und Gemeinden des Württembergischen Allgäus sind Mitglieder der ARGE.

In 2018 fand diese wertvolle Aktion eine Fortsetzung. Wieder schnürten die beiden Organisationen ein stattliches Finanzpaket, damit weitere resistente Laubbäume für das württembergische Allgäu beschafft werden konnten.

Dieses Jahr verzeichnet das Erfolgsmodell eine dritte Auflage. „Sichtbare“ Einzelbäume oder Baumensembles an prägnanten Standorten sollen dieses Jahr im Vordergrund stehen.

Dem Heimatverein Ratzenried waren diese VolksBaumaktionen schon immer ein besonderes Anliegen. Auch dieses Jahr hielt der Verein Ausschau nach passenden Standorten, die VolksBäume sollten landschaftsprägend zur Geltung kommen. Er suchte das Gespräch mit den Eigentümern, in der Regel Landwirte.

Nicht immer rannte der Heimatverein mit seinem Anliegen offene Türen ein. Umso größer war die Freude, dass dieses Jahr Ratzenrieder Landwirte exponierte Lagen zur Bepflanzung befürwortet haben. Dieses vorbildliche Verhalten verdient eine besondere Anerkennung und stimmt für kommende Pflanzaktionen hoffnungsvoll.

Über 43.000 € haben VBAO zusammen mit der ARGE Heimatpflege in die bislang drei VolksBaum Aktionen investiert. Für den Naturerhalt und die Pflege unserer unverwechselbaren, reizvollen Allgäuer Landschaft ein bestens investiertes Kapital.
Hans Knöpfler (26. Nov. 2020)

 

Baumpflanzaktion 2020

Landschaftsprägende Eiche auf der oberen Halde in Ratzenried, mit einem Umfang von 3,25 m hat sie ein Alter von etwa 255 Jahren

Die Arbeitsgemeinschaft Heimatpflege im württembergischen Allgäu, der Heimatverein Ratzenried ist Gründungsmitglied dieser Gemeinschaft, führt in Zusammenarbeit mit der Volksbank Allgäu-Oberschwaben auch dieses Jahr wieder eine Baumpflanzaktion im Württembergischen Allgäu durch. Dieses Jahr liegt das Augenmerk auf „Einzelbäume in der Landschaft".

Gerade die großen Bäume auf den Hügeln unserer Landschaft, an Wegkreuzen oder an anderen herausgehobenen Stellen sind besonders reizvolle Elemente unserer Landschaft. 
Vorschläge für den Standort eines „sichtbaren" Einzelbaumes oder eines Baumensembles sind gefragt.

Achten Sie beim nächsten Spaziergang oder Radtour einmal gezielt darauf, wo sich eine Pflanzaktion anbieten würde.

Es wäre schön, wenn wir auch mit dieser Aktion das Landschaftsbild unserer näheren Umgebung bereichern könnten.

Wir freuen uns über Vorschläge, gerne mit Foto an: info@ratzenried.de

Hans Knöpfler (12. Sept. 2020)

 

Vereins-Solidaritätsaktion #zusammenhalten mit Farny


Auch der Heimatverein hat sich mit einem Beitrag an der Vereins-Solidaritätsaktion mit der Brauerei Farny beteiligt und unter den 160 Teilnehmern einen 4. Platz erworben. Dafür gab es einen Gutschein über 50 Liter Farny Bier sowie einen Scheck über 100 Euro. 

 

Der Farny-Brauerei sei herzlich gedankt.
Dank auch allen, die an dem Projekt mitgewirkt haben, vor allem Berthold Büchele für das kreative Drehbuch und Franka Göschl für Kamera und Videobearbeitung.
Die Siegervideos sind abrufbar unter: https://www.farny.de/zusammenhalten-siegerehrung/

MdL Haser besucht Hotspot für Amphibien

v.l. Günther Pölzl (Naturschutzbeauftragter), Hans Knöpfler (Heimatverein Ratzenried) und MdL Raimund Haser vor der Kulisse des Bruggweihers

Dass die Ratzenrieder Weiher, insbesondere der Platz- und Bruggweiher, zahlreichen Amphibien als Laichgewässer dienen, war offensichtlich. Schon 2017 hatte Günther Pölzl in Eigeninitiative viele Tiere auf der Straße vor dem Überfahren gerettet. Detaillierte Zählungen ab 2018 haben die Vermutung eines hohen Aufkommens bestätigt, ja übertroffen. Im Rahmen einer Amphibienschutzmaßnahme wurden am Platzweiher von der Sechshöfer Seite Richtung Ratzenried bis zur Abzweigung Burgruine im Abstand von ca. 30 m Eimer ins Erdreich eingelassen, insgesamt 40 Eimer, hinzu kamen zeitweise 6 Eimer auf dem Damm des Bruggweihers. Durch einen Schutzzaun landeten die Amphibien auf dem Weg zu ihrem Laichplatz automatisch in einem dieser Eimer. Morgens und abends wurden die Tierchen daraus entnommen, gezählt und in Listen eingetragen. Im Frühjahr 2018 wurden insgesamt 14.048 Amphibien gezählt, 2019 waren es 21.731. Die Zählung war aufwändig, weil die Tiere getrennt nach Erdkröten (m/w) und als Paar, Grasfröschen (m/w), Bergmolchen, Teichmolchen und Kammmolchen zu erfassen waren. Dieses Jahr genügte dann die Gesamtzahl je Eimer, in der Summe waren es 11.185 Amphibien.

Damit gehört die Ratzenrieder Laichwanderstrecke zu den größten betreuten Amphibienpopulationen im Kreis und begründet sich auf den günstigen Habitatverbund mehrerer Gewässer mit großräumigen Sommer- und Winterlebensräumen. Die Besonderheit ist die sehr große Zahl an Bergmolchen, Erdkröten und das kleine Vorkommen des Kammmolches.

Aufgrund des sehr hohen Aufkommens plant der Landkreis im Rahmen seiner Amphibienschutzstrategie auf der Kreisstrasse eine feste Amphibienschutzanlage. Auf den Dämmen der beiden Weiher bleibt auch in Zukunft Arbeit  für die freiwilligen Helfer, ein baulicher Eingriff scheidet dort aus.

MdL Raimund Haser war bei seinem Besuch über das örtliche Engagement sehr erfreut. Er unterstützt die Planungen des Landratsamtes. Für ihn hätte das bauliche Projekt einen besonderen Charme, wenn sich damit auch Ökopunkte generieren ließen. Er hat diesbezüglich Ideen und will Gespräche führen. Wann die bauliche Maßnahme umgesetzt wird, sei in Zeiten von Corona nicht vorhersagbar. Im kommenden Frühjahr werden auf alle Fälle noch einmal die zahlreichen, überwiegend aus den Reihen des Heimatvereins kommenden Helfer/innen gefordert sein. MdL Haser versprach, sich kommendes Jahr selber als Helfer zu betätigen und eine Tour aktiv zu begleiten.
Hans Knöpfler (14. Juni 2020)

Burg Ratzenried aus Kinderhand

So sieht Oskar Miller mit seinen 6 Jahren die Burg Ratzenried: Zwei Wächter bewachen das massive Eingangstor, oben im Schloss residieren der Burgherr und die Prinzessin. Nach dem Banner handelt es sich um das Geschlecht der Unrain, die von 1335 bis 1350 auf der Burg Ratzenried residierten.
Unten im linken Turm büßt ein Gefangener seine gerechte Strafe ab.

Schön, wie sich ein Ratzenrieder Kind mit der Historie beschäftigt.... Weiter so.....
26. Nov. 2017

Ferienprogramm: Krippenbau mit Kurti

Bild: 07. Sept. 2017

Märchenlesung 2017

Begeisterte Kinder mit ihren Märchenfeen

Witterungsbedingt fand die Märchenlesung nicht wie geplant auf der Burgruine, sondern im Heimatmuseum statt.

Die Märchenleserinnen Melanie Göschl und Cathrin Schippers ließen sich was Besonderes einfallen. Als Hexen verkleidet verliehen sie dem Kinderprogramm eine reizvolle Note.
Bild: Heimatverein 11. August 2017

1200 Jahre Allgäu

v.l. Roland Ohneseit, Cathrin Schippers, Hans Knöpfler bei der Eröffnung des Allgäuer Fahnenwaldes

Anlässlich des Jubiläums 1200 Jahre Allgäu entstand die Idee, dass sich alle Allgäuer Städte und Dörfer mit einer Fahne präsentieren. Daraus entstand ein Fahnenwald, der zunächst auf dem Gelände des Strumpfar Museums in Oberstaufen steht. Ratzenried ist auch mit einer Fahne beteiligt. Der Heimatverein hat als Wappen das der Ratzenrieder Humpiß gewählt. Die Humpiß hatten in Ratzenried 360 Jahre (1453 - 1813) die Herrschaft inne und das Dorf maßgeblich geprägt.
Hans Knöpfler (21. Juli 2017)

Ausstellung Vasa sacra verzeichnet regen Zuspruch

Museumsleiter Roland Ohneseit überreicht mit launigen Worten ein kleines Präsent an Melanie Göschl vom Heimatverein Ratzenried

Auch die diesjährige Sonderausstellung im Heimatmuseum Hergensweiler erfreut sich großer Popularität. Anlässlich einer Führung für den Heimatverein Ratzenried und Niederstaufen konnte Museumsleiter Roland Ohneseit mit Melanie Göschl den 750. Besucher begrüßen. Kurzweilig und mit viel Detailwissen führte Roland Ohneseit durch die imposante Ausstellung von heiligen Gefäßen aus Kirchen und Klöstern des Bodenseeraums. Erstaunlich, welche Vielfalt wertvollster Kirchenschätze in diesem dörflichen Heimatmuseum präsentiert wird. Die Besucher waren sehr beeindruckt und voll des Lobes über die Leistung des Museumsteams. Die Ausstellung dauert noch bis zum 15. Oktober und kann nur empfohlen werden.

Text und Bild: Hans Knöpfler (05. Juli 2017)

Johannisfeuer lodert auf der Burg

Der Heimatverein Ratzenried hatte Kinder und Erwachsene zum traditionellen Johannisfeuer eingeladen. In mittelalterlicher Kleidung wanderten die Kinder durch den Wald bis zur Burgruine und erfuhren manch Interessantes. Auf der Burg angekommen wurden sie mit Informationen über den alten Brauch und mit Liedern auf das Johannisfeuer eingestimmt. Vor der stimmungsvollen Kulisse der Ratzenrieder Burgruine durften sie dann in der lauen Sommernacht das Feuer entzünden und sich zusammen mit den Erwachsenen von der Atmosphäre begeistern lassen.

Das Johannisfeuer versprüht jedes Jahr aufs Neue eine besondere Atmosphäre.

Text: Berthold Büchele (27. Juni 2017)
Bilder: Hans Knöpfler 

Internationaler Museumstag 2017

von links: Farzad Shirdel und Nilofar Shirdel (Afghanistan), Christa Pfiffner, Berthold Büchele, Mohammad Almaowas (Syrien), Angela Schautz

Flüchtlinge erzählen in Ratzenried

Der Heimatverein Ratzenried lud anlässlich des Internationalen Museumstags, der dieses Jahr unter dem Motto Flucht und Vertreibung stand, die in Ratzenried wohnenden Flüchtlinge aus dem Irak, aus Syrien und Afghanistan ins Museum ein, um ihnen die Allgäuer Kultur und Geschichte näher zu bringen. Mit großem Interesse bestaunten sie die Objekte und fanden manche Gemeinsamkeit mit ihrer Landwirtschaft und Kultur. Abends waren sie dann ins Josefshaus eingeladen, um mit erstaunlich guten Deutschkenntnissen von der Situation in ihrer Heimat, von täglicher Angst vor Kidnapping, Vertreibung, Folter und Tod zu berichten, von ihrer Flucht und den Fluchtwegen, bis sie in Ratzenried ankamen. Mit bewegten Worten bedankten sie sich für die freundliche Aufnahme in Ratzenried und die gute Betreuung durch den Helferkreis. Interessant war der Vergleich eines ehemaligen Flüchtlings vom Ende des 2. Weltkriegs: Christa Pfiffner, eine der letzten Ratzenrieder Zeitzeuginnen, erzählte von ihrem Schicksal, von ihrer Vertreibung aus Brandenburg, dem Tod ihrer Eltern und der schließlichen Ankunft der 4 Waisenkinder in Ratzenried, wo sie bei verschiedenen Familien unterkamen und teilweise ein sehr hartes Leben auf dem Bauernhof hatten. Die Erzählungen hinterließen bewegte und nachdenkliche Zuhörer. Berthold Büchele warf die Frage auf, warum religiöser Fanatismus, der im 30jährigen Krieg in Deutschland und auch im Allgäu furchtbare Opfer forderte und eine blutige Lehre war, in der Welt immer noch Nachahmung findet und zu solch schrecklichen Kriegen wie im Nahen Osten führt. Der Abend klang aus mit anregenden Gesprächen und Kostproben aus syrischer und afghanischer Küche.

Text: Berthold Büchele (23. Mai 2017)
Foto: Hans Knöpfler
 

Ausflug ins Museum Oberstaufen

Mitglieder des Heimatvereins Ratzenried verbanden einen geselligen Ausflug mit einem Besuch im Heimatmuseum Oberstaufen. Da auch in Ratzenried das Thema Heimatmuseum ansteht, wollten sie sich über die Entstehung des dortigen Museums und dessen Raumangebot, Konzeption und Inhalt informieren. Alle waren beeindruckt von der Ausdauer und Tatkraft des dortigen Vereins, der in den letzten 20 Jahren unter der Führung von Georg Wagner ein Ensemble von alten Häusern renoviert oder im alten Stil erbaut hat, um dort die Allgäuer Kultur darzustellen und der Nachwelt zu erhalten. Dabei hatte er auch das Glück, dass die Gemeinde das Projekt unterstützte, zahlreiche Spender bereit waren, in diese großartige Idee zu investieren, und ein engagiertes Handwerkerteam die Ideen in die Tat umsetzte. Entstanden ist ein Museum, das in der Region seinesgleichen sucht: eine unglaubliche Fülle von Objekten aus der Landwirtschaft, dem Handwerk, Gewerbe, Brauchtum und der Religion. Im Anschluss wurden die Besucher großzügig bewirtet, verbunden mit vielen anregenden und freundschaftlichen Gesprächen.
Berthold Büchele (14. Mai 2017)

Großer Frühjahrsputz auf dem Burggelände

Eine bunte Schar von Mitgliedern und Freunden des Heimatvereins beteiligt sich an der Burgputzete – Jetzt können die Osterbesucher kommen
Zu einem der größten Verdienste des Heimatvereins Ratzenried zählt die Sanierung der Burgruine Ratzenried in den achtziger und Anfang der neunziger Jahre. Seitdem steht jedes Jahr von neuem die Pflege dieser größten Dienstmannenburg des Allgäus auf der Agenda des Vereins, der diese weitläufige Anlage auch zu seinem Besitz zählt. Den Auftakt der Pflegemaßnahmen bildet die alljährige Burgputzete. Die Burganlage soll sich ihren Besuchern in einem aufgeräumten, gepflegten Zustand präsentieren, wo Natur und Geschichte gerne zum Verweilen einladen. Und so machten sich bei strahlendem Sonnenschein viele fleißige Hände daran, Mauerkronen zu säubern, umherliegende Steine aufzusammeln und beiseite zu räumen sowie junge Triebe am Burghang und dem Burggraben zurückzuschneiden. Auch die große Informationstafel wurde von ihrer Patina befreit. Jeder, auch drei Asylbewerber aus der Ratzenrieder Unterkunft, konnte sich nach seinen Fähigkeiten und Interessen in die Gemeinschaftsaktion einbringen. Nach getaner Arbeit war bei den Helfern sichtlich Stolz zu spüren, diese stark frequentierte mittelalterliche Anlage wieder einladend herausgeputzt zu haben.

Text: Hans Knöpfler (08. April 2017)
Bild: Christine Knöpfler

Heimatverein Ratzenried hatte Hauptversammlung

Vielfältiges Engagement des Heimatvereins Ratzenried - Warten auf Heimatmuseum

Wieder einmal konnte der 1. Vorsitzende des Heimatvereins Ratzenried, Hans Knöpfler, bei der Jahreshauptversammlung im Ratzenrieder „Ochsen“ mit zahlreichen Bildern eine Rückschau auf die Vereinsaktivitäten halten. Mit gewissem Stolz konnte er die Zahl von 207 Mitgliedern bekannt geben. Mehrere Kinderprogramme, organisiert von Cathrin Schippers und Melanie Göschl, begeisterten die Kinder für Natur und Heimatgeschichte: die Reise ins Mittelalter, eine Märchenlesung auf der Burg, ein besonderes Bastelprojekt im Museum, Kulturlandschaftsführungen und die Suche nach Biberspuren. Burg-, Dorf- und Museumsführungen zeigten die geschichtlichen und kulturellen Besonderheiten des Dorfes; ein besonderer „Burggeist“ wurde in Flaschen gezähmt und wird nun in Form von Schnaps verkauft; den Zauber der sagenhaften Ratzenrieder Linde kann man nun in Form von Likör erwerben. Das Brauchtum wurde gepflegt am Nikolaustag, beim Funken und am Adventskonzert, bei dem Lieder und Texte in Allgäuer Mundart, alte Allgäuer Bräuche und regionale Musikstücke die heimische Kultur den Zuhörern nahe brachten. Die Burgmesse war wie jedes Jahr ein Besuchermagnet, ebenso die zwei Bilderreisen in die Vergangenheit des Dorfes und der Flohmarkt. Weitere Aktivitäten waren eine naturkundliche Wanderung mit G. Pölzl zu Fischen, Muscheln und Amphibien, der Besuch der Bierausstellung in Hergensweiler, eine Kirchturmbesteigung, die Produktion einer Ratzenrieder Postkarte, Rodungsarbeiten auf der Burg und die Mithilfe bei der Baumpflanzaktion. Der Verein wartet nach wie vor auf ein Heimatmuseum, obwohl die Gemeinde schon 2000 einen Neubau für dringend erforderlich hielt. In Erwartung einer endgültigen Lösung muss der Verein mit seinem riesigen Lager umziehen. Aufwändige Arbeiten im neuen Lager sind kurzfristig notwendig.
Anschließend gab Kassier Markus Holzmann einen Überblick über die Finanzen des Vereins und Ortsheimatpfleger Berthold Büchele eine Rückschau auf das vergangene Jahr. Anschließend wurde die Vorstandschaft entlastet und gab H. Knöpfler eine Vorschau auf das Jahr 2017. Der Abend in der Gerichtsstube endete mit einem besonderen „Gericht“ und mit angeregter Unterhaltung.
Berthold Büchele (11. März 2017)

Heimeliges Gschmäckle beim Adventskonzert

Der Heimatverein Ratzenried lud wieder einmal zum traditionellen Adventskonzert ein: traditionell, weil es nun schon zum 27. Mal stattfand, und auch, weil die traditionelle Allgäuer Kultur im Mittelpunkt stand. Berthold Büchele hatte ein Programm zusammengestellt, das die Zuhörer durch die Adventszeit bis Weihnachten in besinnlicher, aber auch humorvoller Weise führte und dabei viele alte Bräuche wieder lebendig werden ließ. Von ihm gesammelte und bearbeitete Mundart-Lieder und Instrumentalstücke aus alten Allgäuer Handschriften sowie Texte in alemannischer Mundart machten bewusst, welch eigenständige Kultur im Allgäu lebendig war und wie vieles davon in der Gegenwart zu verschwinden oder nivelliert zu werden droht. Das Büchele-Quartett, farblich erweitert durch Harfe (Christina Beck), Zither (Heidi Beck) und Hackbrett (Irmtraud Mielebacher), verzauberte die Zuhörer mit ihren Klängen, ebenso wie das Quartett der Blaskapelle und die Sängerin Annegret Ziegler. Bräuche, Mundart und Musik gaben dem Konzert ein besonders heimeliges „Gschmäckle“, das dann noch durch Glühwein und „Singete“ verstärkt wurde.

Baumpflanzaktion 2016

Vier Ahorn haben am Klinglerweg vor dem Alpenpanorame einen würdigen Platz gefunden

In jüngster Zeit sind in unserem Württembergischen Allgäu leider viele landschaftsprägende Bäume verloren gegangen. Vor allem das „Eschensterben" hat dramatische Formen angenommen. Als Antwort auf dieses Baumsterben haben die  Volksbank Allgäu West zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft Heimatpflege im württembergischen Allgäu die Aktion "Volksbaum" gestartet und insgesamt 360 heimische Laubbäume gestiftet. Zur Auswahl standen: Stieleiche, Berg- und Feldahorn, Rosskastanie, Winter- und Sommerlinde, Walnuss, Eberesche und Rot-Erle. 37 dieser resistenten Sorten gingen nach einem Verteilungsschlüssel an die Gemeinde Argenbühl.
Die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Heimatpflege im württembergischen Allgäu ist ein Zusammenschluss von 13 Heimatvereinen des Westallgäus, der Heimatverein Ratzenried ist seit Gründung der ARGE Mitglied dieses Vereins.
Auch alle Städte und Gemeinden des Württembergischen Allgäus sind Mitglieder der ARGE.
Die örtlichen Heimatvereine waren aufgefordert worden, in ihren Kommunen markante Standorte zu suchen. Dies war nicht einfach, zumal Landwirte aus Gründen der Bewirtschaftung Baumpflanzungen auf ihren Wiesen skeptisch bis ablehnend gegenüberstanden. Trotzdem gelang es uns schließlich, für ein Drittel dieser 37 Laubbäume in Ratzenried einen guten Platz zu finden.

Bezüglich des Stellenwerts von Bäumen halten wir es mit Alexander von Humboldt (1769-1859):
Habt Ehrfurcht vor dem Baum. Er ist ein einziges großes Wunder, und euren Vorfahren war er heilig. Die Feindschaft gegen den Baum ist ein Zeichen der Minderwertigkeit eines Volkes und von niederer Gesinnung des Einzelnen.
Text und Bild: Hans Knöpfler (21. Nov. 2016)

Bilder von Gräfin Maria von Beroldingen kehren nach Ratzenried zurück

Die großzügigen wie heimatbewußten Spender

Übers Internet entstand ein wertvoller Kontakt zum Ortsheimatpfleger Berthold Büchele: Wolfgang Mayer aus Stuttgart, ein Großneffe der früheren Schlossbewohnerin Ida Müller, erinnerte sich an seine früheren Besuche bei seiner Großtante und wollte nun die Erbstücke, die Frau Müller seinerzeit aus dem Nachlass der in Ratzenried geborenen und gestorbenen Gräfin erhalten hatte, wieder an ihren Herkunftsort zurückbringen. Dabei handelt es sich um 2 große und 2 kleine Ölbilder und ca. 30 Bleistiftzeichnungen der Gräfin Maria von Beroldingen aus der Zeit ab 1870, die die große Begabung der berühmten Künstlerin deutlich machen und nun ein wertvoller Schatz für Ratzenried sind. Zu diesem Schatz gehören auch verschiedene Dokumente des gräflichen Rentamts, eine gedruckte Leichenrede bei der Beerdigung des Grafen von Beroldingen in der neu erbauten Gruftkapelle auf dem Gelände der Burgruine (1875), einige Exemplare des 1848 erschienenen „Ratzenrieder Abendblattes“ sowie viele großformatige Fotos der Familien von Beroldingen und Waldburg-Zeil.
Text und Bild: Berthold Büchele (07. Nov. 2016)

Dem Biber auf der Spur

Im Rahmen des Ferienprogramms haben Cathrin Schippers und Melanie Göschl wieder zu einem Naturprojekt eingeladen. Zahlreiche Kinder folgten der Einladung und erlebten einen kurzweiligen Vormittag mit vielen Informationen. Die Kinder erkundeten und erforschten den Lebensraum der Biber. In Fahrgemeinschaften ging der Weg zu den Flussauslegern der Urseen Beuren. Dort machte sich die Gruppe unter fachkundiger Führung von Franka und Mia auf Spurensuche. 

Es gab zu sehen, wo der Biber lebt und seine Arbeit verrichtet. Zum Beispiel angenagte Bäume , Spuren an den Flussufern und eine Biberburg am Badsee Beuren. Am Ende der Wanderung hatten Franka und Mia ein Plakat mit einem "Steckbrief " des Bibers vorbereitet und und erzählten viel Interessantes dazu.

Mit einem gemeinsamen Vesper endete diese schöne Wanderung.

Text: Cathrin Schippers
Bilder: Melanie Göschl

Burgmesse in Ratzenried

Wie auch in den vergangenen Jahren organisierte der Heimatverein Ratzenried eine Messe auf der Burgruine. Eine überwältigende Zahl von Besucher kamen, um bei einem wundervollen Spätsommertag unter freiem Himmel vor der imposanten Kulisse der Burg und dem kunstvoll geschmückten Altar mit Pfarrer Willburger Gottesdienst zu feiern. Dieser erinnerte an den geschichtsträchtigen Ort, wo einst der Kaplan in der Burgkapelle die Messe zelebrierte. Er schlug den Bogen zur Gegenwart, in der Millionen Christen in aller Welt verfolgt werden und das Christsein mit Lebensgefahr verbunden ist. Im Anschluss an den Gottesdienst spielte die Musikkapelle Ratzenried zum Frühschoppen auf, und bei Speis und Trank blieben die Besucher in gemütlicher Runde.

Text: Berthold Büchele (11.09.2016)
Bilder: Harald Drescher

Märchenlesung auf der Burg Ratzenried

Der Heimatverein Ratzenried lud wieder einmal die Kinder zu einer fantasievollen Reise in die Vergangenheit ein. Cathrin Schippers und Melanie Göschl führten die Kinder vom Schloss aus mit spannenden Geschichten durch den Wald zur Zauberlinde und von hier aus zur Burg. Dort gab es ein stimmungsvolles Lagerfeuer. Anschließend versammelten sich die Kinder im Burgturm zu einer romantischen Märchenlesung bei Kerzen- und Laternenschein. 

Zum Schluss zündeten sie den Holzstoß an, der seit dem ausgefallenen Johannisfeuer bereit stand. Im Schein des Feuers, das die Burg hell erleuchtete, klang die Zeitreise aus bei lustigem und abenteuerlichem Spiel.
Text: Berthold Büchele (12.08.2016)

Beeindruckende Ausstellung zu 500 Jahre Reinheitsgebot

Der Einladung unseres Vorstandsmitglieds Roland Ohneseit 6. v. l.), der im Heimatmuseum Hergensweiler eine beeindruckende Sonderausstellung über das Brauereiwesen im Landkreis Lindau aufgebaut hat, sind zahlreiche Ratzenrieder gefolgt. Mit viel Wissen um die einstmals 37 Brauereien im Landkreis und die zahlreichen Exponate dazu hat Roland Ohneseit kurzweilig durch 300 Jahre Brauereigeschichte geführt.
Beim weiteren Rundgang durch das Museum konnte er auf viele Kostbarkeiten verweisen, die das Heimatmuseum Hergensweiler zu einer wahren Schatzkammer machen.
Mit einem Umtrunk endete ein eindrucksvoller Besuch bei unseren bay. Heimatfreunden. 
Hans Knöpfler (03. Juli 2016)

Begeisternde Reise ins Mittelalter

Eine große Schar von Kindern folgte der Einladung des Heimatvereins Ratzenried zu der alljährlichen Reise ins Mittelalter. Farbig gekleidet als Ritter, Bauer oder Burgfräulein tauchten die Kinder ein in die Welt des Mittelalters und erfuhren am Schloss, wer es erbaute, welche Handwerker dabei beteiligt waren und was im Schloss zum Leben benötigt wurde. Beim Gang durch Wald und Flur lernten sie, welche Produkte des Feldes, des Ackers und des Waldes wichtig waren und welche Handwerker und Berufe sie benötigten. Die Zauberfee an der uralten Linde, Spiele, Quiz und Schatzsuche – dies waren einige spannende und lustige Stationen der Reise. Schließlich vergnügten sich die Kinder bei herzhaftem Vesper am Lagerfeuer. Leider verhinderte das Gewitter das abschließende Johannisfeuer. Es wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.
Text: Berthold Büchele

Herzlichen Glückwunsch zur Auszeichnung

v.l. Cathrin Schippers und Melanie Göschl

In Eigeninitiative haben sich die beiden Damen aus der Vorstandschaft des Heimatvereins an der Allgäuer Heimatakademie immatrikuliert und nach eifrigem Studium ihr Allgäu-Diplom mit "summa cum laude" absolviert.
Der Heimatverein gratuliert zu dieser erfolgreichen Auszeichnung und wünscht den engagierten Kulturschaffenden weiterhin viel Erfolg und Spaß an ihrer ehrenamtlichen Arbeit.
Text und Bild: Hans Knöpfler (10.05.2016)

Reiche Ernte des Heimatvereins Ratzenried

Die neugewählte Vorstandschaft

Bei der Jahreshauptversammlung in der geschichtsträchtigen Ratzenrieder Gerichtsstube und vor einem zahlreichen Publikum konnte der Vereinsvorsitzende Hans Knöpfler auf ein reiches Ernte-Jahr zurückblicken, nicht nur in Bezug auf die vielen verschiedenen Aktivitäten, sondern auch auf den erstaunlichen Zuwachs an Mitgliedern, so dass der Verein in seiner über 30jährigen Geschichte nun auf die Rekordzahl von 203 Mitgliedern angewachsen ist. Hans Knöpfler berichtete anschaulich durch ausgewählte Bilder von der alljährlichen Burg-Pflege, von der Frühjahrswanderung durch die Ratzenrieder Kulturlandschaft, von der Maiandacht und der Burgmesse, der Reise ins Mittelalter für Kinder, von den verschiedenen Aktivitäten der Vorstandsmitglieder Melanie Göschl und Cathrin Schippers, mit denen sie die Kinder für die Geschichte und Dorfkultur Ratzenrieds begeisterten. Der Flohmarkt im Schlosshof zog viele Besucher an, ebenso der Besuch der Humpis-Ausstellung in Ravensburg. Ein Film über das große Freilufttheater von 1995 und eine Bilder-Zeitreise weckten Erinnerungen an die Vergangenheit Ratzenrieds. An der Pflege des Nikolaus- und Funkenbrauchs beteiligt sich der Heimatverein jährlich mit großem Engagement. Dorf-, Museums-, Schloss- und Burgführungen bringen der Öffentlichkeit die Geschichte und die Besonderheit Ratzenrieds näher. Ein wertvoller Beitrag zur „Heimatpflege“ leistete der Heimatverein durch den Vortrag von Marianne Stöckeler über das gefährliche Jakobskreuzkraut. All dies zeigt die große Bandbreite der Vereinsaktivitäten. Schließlich wurde auch die dringend anstehende Museumslösung angesprochen und auf die Unternehmungen im laufenden Jahr hingewiesen. Bei den anschließenden Vorstandswahlen wurden alle Vorstandsmitglieder wiedergewählt; der verdienstvolle Markus Wolfgang wurde lobend verabschiedet und Roland Ohneseit neu aufgenommen.
Der Abend klang aus mit einem Essen und einer anregenden Hohstube.
Text: Berthold Büchele (19.03.2016)

Giftige Kreuzkräuter – weitgehend unbekannt und sehr gefährlich

Die Expertin Marianne Stöckeler mit einem Exemplar des Gemeinen Kreuzkrautes

Der Einladung des Heimatvereins Ratzenried zu einer Infoveranstaltung über das gefährliche Jakobskreuzkraut sind viele Besucher gefolgt, erfreulicherweise auch zahlreiche Landwirte, auf deren Feldern sich bereits Kreuzkräuter angesiedelt haben. Mit Frau Marianne Stöckeler aus Röthenbach im Allgäu wurde eine Referentin engagiert, welche im weiten Umkreis als äußerst rührige Expertin Aufklärungsarbeit betreibt. In Wort und Bild stellte sie die aktuell sich massenweise ausbreitendenden Arten von Kreuzkräutern dar und beschrieb an zahlreichen Beispielen die Gefahr für Tier und Mensch. Leider sei, wie ihre Erfahrung zeige, die Unkenntnis über diese hochgiftigen Pflanzen weit verbreitet. So sei u.a. nichtsahnend eine Festtafel mit dieser gelbblühenden Pflanze dekoriert worden. In vielen Gärten habe sich das gemeine Kreuzkraut zwischen anderen Pflanzen angesiedelt und zu Verwechslungen mit dem Rukula-Salat geführt. Die Kreuzkräuter stellen für Mensch und Tier eine schleichende Gefahr dar, das Angriffsziel ist die Leber, welche langsam und unwiederbringlich zerstört wird. Eine chemische Bekämpfung dieser Pflanzen sei nicht zielführend, Handarbeit sei angesagt. Und so präsentierte Frau Stöckeler eine Reihe von unterschiedlichen Stechgabeln, je nach Kreuzkrautart. Landwirte, deren Wiesen an Straßen oder Bahndämme angrenzen, sind besonders betroffen, weil sich dort das Kreuzkraut ungebremst vermehrt und mit seinen Samen die Wiesen überzieht. Frau Stöckeler fordert daher eine staatliche Regelung, wonach der Eigentümer für die Beseitigung dieser Plage verantwortlich ist.

Dem großen Engagement von „Kräuterfrau“ Marianne Stöckeler ist es zu verdanken, dass ihre Heimatgemeinde Röthenbach eine Art Vorbildfunktion in Sachen Kreuzkraut speziell für andere Gemeinden eingenommen hat. Die Gemeinde unterhält einen separaten Kreuzkraut-Container und stellt hochwertige Unkrautstecher kostenlos zur Verfügung. Bleibt zu hoffen, dass das Beispiel Rötenbach Schule macht und sich zahlreiche Freiwillige finden, die in ihren Heimatgemeinden der Giftpflanze entschieden den Kampf ansagen. Um das Auge zu sensibilisieren und Verwechslungsgefahren vorzubeugen, bietet Frau Stöckeler geführte Wanderungen an. Näheres unter: 08384-1734

Text und Bild:
Hans Knöpfler (16.03.2016)

 

Heimatverein verzeichnet das 200. Mitglied

Die Familie des Heimatvereins hat einen besonderen Zuwachs bekommen: das 200. Mitglied. Hans Knöpfler hieß das neue Mitglied Brigitte Haisch im Rahmen einer Feierstunde im Schloss Ratzenried willkommen und freute sich über die stolze Mitgliederzahl und das Interesse an der vielfältigen Arbeit des Vereins.

Berthold Büchele (28.02.2016)

Funken 2016 - Plege einer alten Tradition

Mit vereinten Kräften haben Heimatverein und Landjugend von Ratzenried auch dieses Jahr wieder einen prächtigen Funken aufgebaut.  Der eingebaute Tunnel sorgte wieder für einen Bilderbuchstart. Nach wenigen Minuten stand der Funken in Flammen und hielt die Besucher durch die große Hitze auf Distanz. Leider zeigte sich das Wetter nicht von seiner besten Seite, zeitweiliger  Regen hielt so manchen potentiellen Besucher in den warmen und trockenen vier Wänden...
Allen Helfern und Spendern sei herzlich gedankt, ein besonderer Dank gilt Fidel Forster, der uns wieder sein Wiesengrundstück zur Verfügung gestellt hat.
Text und Bild: Hans Knöpfler (14.02.2016)

Rathaus Ratzenried bleibt geöffnet

Mitglieder der Bürgerinitiative begrüßen Laura Büchele an ihrem ersten Arbeitstag

Mit sichtlicher Freude begrüßte die Bürgerinitiative PRO Rathaus Ratzenried Frau Laura Büchele, die seit vergangenen Dienstag die Rathausaußenstelle in Ratzenried betreut. Das bürgerliche Engagement für den Erhalt des Rathauses hat sich aus der Sicht der Initiative vorerst gelohnt. Jetzt entscheidet die Anzahl der Bürger, die das umfassende Angebot der Dienstleistungen im Rathaus in Anspruch nehmen, ob die Öffnungszeit von insgesamt 4 Stunden ausreichend ist oder ob sie erweitert werden muss. Die Öffnungszeiten sind am Dienstag von 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr und am Mittwoch von 16:30 Uhr bis 18:30 Uhr.
Wenn auch die Bürgerinitiative PRO Rathaus Ratzenried formal mit dem Heimatverein nichts zu tun hat, so ist sie doch stark von Mitgliedern des Heimatvereins geprägt. Fünf der sieben Mitglieder dieser Initiative stammen aus dem Heimatverein.
V.l.: Berthold Büchele, Manfred Schneider, Brigitte Kellermann, Angela Schautz, Hans Knöpfler, Helmut Simon. Nicht auf dem Bild ist Roland Ohneseit.
Text: Hans Knöpfler
Foto: Werner Ortlieb
06. Januar 2016
 

Bundesverdienstkreuz für Berthold Büchele

Am 5. Dezember erhielt Berthold Büchele aus der Hand von Ministerpräsident Winfried Kretschmann in Stuttgart das Bundesverdienstkreuz. 23 Bürgern aus Baden-Württemberg wurde diese hohe Auszeichnung zuteil. Zum „Tag des Ehrenamts“ erhielten 9 Frauen und 14 Männer aus der Hand des Regierungschefs die vom Bundespräsidenten verliehene Auszeichnung.

Es ist die höchste Auszeichnung, die in Deutschland einem Bürger verliehen werden kann.

Für Berthold Büchele ist dies nach der Heimatmedaille des Landes Baden-Württemberg im Jahre 2002, dem von der Gesellschaft Oberschwaben verliehenen Paul-Beck-Preis im Jahre 2007, der vom Kulturrat des Schwäbischen Albvereins 2009 überreichten Tibor-Ehlers-Medaille und dem im Februar dieses Jahres verliehenen Westallgäuer Heimatpreis bereits die fünfte hohe Auszeichnung für sein exzellentes kulturelles Schaffen.

Für seine jahrzehntelange Musik- und Heimatforschung hat sich Berthold Büchele diese bislang höchste Anerkennung redlich verdient.

Der Heimatverein gratuliert ihm von ganzem Herzen zu dieser hochkarätigen Auszeichnung und wünscht ihm weiterhin ein erfolgreiches Wirken in der Heimat- und Kulturpflege im weitesten Sinne.

HK (06.12.15)

Die Humpis in Barcelona

Den angereisten Ratzenriedern bot sich eine hochinteressante Führung im Humpißmuseum. Museumsdirektor Dr. Andreas Schmauder leitete persönlich durch die Sonderausstellung, eine besondere Ehre für den Heimatverein.

 

Anschaulich führte er zunächst die beschwerlichen Handelswege von Ravensburg über Konstanz, Genf, Lyon, Avignon nach Barcelona vor Augen. Auch über die Handelswaren von und nach Barcelona konnte er im Detail berichten. Die Humpis waren vom Handelsvolumen die größten Kaufleute, das Jahr 1443 war ihr erfolgreichstes Jahr in Barcelona.

Eine sehr beeindruckende Ausstellung, die mit großartigen Objekten aus Museen und Sammlungen in Spanien, Österreich und Deutschland die ersten Jahrzehnte der Ravensburger Handelsgesellschaft in Barcelona und den Handel mit Leinen und roter Koralle in ganz Europa beleuchtete.

Nachdem Humpis, Mitinhaber und Leiter dieser reichen Handelsgesellschaft, 1453 die Herrschaft Ratzenried erwarb und mit Burg, Schloss und Kirche bis heute präsent ist, hatte die Ausstellung auch für uns Ratzenrieder eine besondere Bedeutung.

Dr. Schmauder fesselte die Ratzenrieder mit seinem detaillierten Wissen

Burgmesse vor stimmungsvoller Kulisse

Zahlreiche Besucher finden sich am Tag des offenen Denkmals zur Burgmesse in Ratzenried ein

RATZENRIED (vs) – Der Heimatverein Ratzenried hat am Sonntag wieder einen Gottesdienst auf der Burgruine organisiert. Wie schon in den Jahren zuvor, so kamen auch diesmal am Tag des offenen Denkmals zahlreiche Besucher, um unter freiem Himmel und vor der imposanten Kulisse der Burg den Sonntag zu heiligen.

Pfarrer Rupert Willburger, der am kunstvoll geschmückten Altar zelebrierte, erinnerte in seiner Predigt an den unseligen 30-jährigen Krieg, in dem sich Katholiken und Protestanten gegenüberstanden und sich nach dem Leben trachteten. In diesem Zusammenhang sei dann auch die Ratzenrieder Burg zum Opfer gefallen, sagte der Geistliche.
Auch mit Bezug auf die aktuelle Flüchtlingssituation erinnerte Pfarrer Willburger daran, dass der Glaube auch in Werken seinen Niederschlag finden muss.

Im Anschluss an den Gottesdienst spielte die Musikkapelle Ratzenried zum Frühschoppen auf. Bei Speis und Trank blieben die Gäste noch in gemütlicher Runde beisammen. Den Abschluss bildete eine Burgführung, die die einstige Größe der Burg bewusst machte. 

Ratzenrieder Geschichte für Kinder

Dorfführung von Schülern für Schüler

Erneut haben Cathrin Schippers und Melanie Göschl vom Ratzenrieder Heimatverein für die Kinder der Klasse 4b ein Heimatkunde-Projekt organisiert, das an drei Tagen die Kinder mit der Geschichte von Ratzenried vertraut machen sollte. Zunächst ging es auf Spurensuche im Dorf, der Vereinsvorsitzende Hans Knöpfler zeigte ein Serie von Bildern, wie Ratzenried früher ausgesehen hat. Im Anschluss begaben sich die Kinder auf eine historische Dorfführung: Jedes Kind musste für seine Mitschüler ausgewählte geschichtsträchtige Häuser vorstellen.

 

Die gesammelten Werke von Berthold Büchele

An einem weiteren Tag stellte Ortsheimatpfleger Berthold Büchele einige seiner Bücher vor. Am dritten Tag ging die Zeit- und Entdeckungsreise unter der Führung von Büchele zur Burgruine Arnsberg. Sogar die Schanze wurde besichtigt, an der die Schweden 1632 aufgehalten werden sollten. Den Abschluss der Zeitreise bildete der Besuch der Gerichtsstube im Ochsen. In spielerischer Weise durften die Kinder einige Prangergeräte ausprobieren.

Text: Berthold Büchele (29.07.2015)

Kinder unternehmen eine faszinierende Reise ins Mittelalter

Trotz witterungsbedingter Vorverlegung des Termins folgte eine große Schar von Kindern in Begleitung mittelalterlich gewandeter Erwachsener der Einladung des Heimatvereins Ratzenried zu der alljährlichen Reise ins Mittelalter. Farbig gekleidet als Ritter, Bauer oder Burgfräulein tauchten die Kinder ein in die Welt des Mittelalters und erfuhren am Schloss und am Bauhof etwas über Ritter und Bauern. Weitere Informationen mussten sich die Kinder im Rahmen einer Schnitzeljagd auf dem Weg zur Burgruine aneignen. Eine Mutprobe, die Zauberfee an der uralten Linde, der Einlass auf die Burg, dortige Schatzsuche und Spiele, dies waren einige spannende und lustige Stationen der Reise. Schließlich vergnügten sich die Kinder bei herzhaftem Vesper am Lagerfeuer. Krönender Abschluss war das Johannisfeuer, welches die Kinder wieder einmal im wahrsten Sinne verzauberte, nachdem sie es mit ihren Fackeln entzündet hatten. Zuvor beschworen sie mehrfach das Feuer: „Heut lodert das Feuer, der Rauch steigt empor, da brechen im Feuer die Geister hervor.“

Text: Hans Knöpfler (28.06.2015)
Foto: Heimatverein

Projekt Bogenbau

Ein lang gehegte Idee wurde in die Tat von Roland Ohneseit und Harald Drescher in die Tat umgesetzt: Mit Kindern im Rahmen eines Ferienprogramms Bögen zu bauen und Köcher für die Pfeile anzufertigen, um sich anschließend beim Schießen auf eine Scheibe zu beweisen.
Die Kinder erhielten zunächst einen von Roland Ohneseit vorgefertigten Bogenrohling aus Esche.
Im Werkraum der Ratzenrieder Schule ging es dann an die Feinarbeit.

Am Ende freuten sich die Kinder über ihren eigenen Bogen samt Köcher mit 3 Pfeilen.
Zufriedene Gesichter auch bei den Betreuern.

Auf der benachbarten Wiese war Praxistest.

Die Kinder hatten sichtlich Spaß und setzten manch guten Pfeil ab....

Text und Bilder: Hans Knöpfler (12.06.2015)

Frühjahrswanderung

Günther Pölzl erklärt die Funktionsweise des Fischlifts

Eine zahlreiche und bunt gemischte Schar aus Jung und Alt ist der Einladung des Heimatvereins gefolgt und hat sich bei idealem Wanderwetter auf den Weg begeben. Der besondere Reiz dieser Wanderung bestand darin, dass die Teilnehmer unterwegs immer wieder mit Informationen versorgt wurden.
Berthold Büchele übernahm den geschichtlichen Part entlang der Tour: Friedhof, Siechenhaus, Bildstock zum heiligen Jahr waren Stationen. Die Vereinödung machte er an einzelnen Höfen deutlich. Im Argental angekommen war Talerschachen die erste Station. Das Kraftwerk, erbaut zwischen 1892 und 1894, war das zweite Drehstromkraftwerk Württembergs und lieferte bekanntlich auch den Strom für die Straßenbeleuchtung in Wangen.
Im weiteren Verlauf der Wanderung wusste Günther Pölzl, Naturschutzbeauftragter beim Fischereiverein Wangen, Interessantes zum Fischbestand in Argen, zum Bibervorkommen und zum Eisvogel zu berichten. Spannend waren auch seine Ausführungen zum Fischlift, einem vielversprechenden Prototyp, der Fischtreppen ersetzt. Hierbei werden die Fische durch eine Lockströmung in einen Transportkolben gelockt und durch Befüllen dieses Kolbens nach oben befördert. Am Scheitelpunkt des Wasserfalls wird der Zylinder geöffnet, die Fische können ihren Weg fortsetzen.
Beim Lehrbienenstand wurden die Wanderer von Ehepaar Emtmann empfangen und mit Kaffee und Kuchen verköstigt. Eine große Freude erfuhren Harald und Susanne Drescher, die sich seit Jahren für eine Schule in Nepal engagieren. Sie durften den Erlös der Veranstaltung in Empfang nehmen, ein kleiner Beitrag zur Linderung der Not in dem schwer heimgesuchten Land.
Text und Bild: Hans Knöpfler (15.05.15)

Großer Frühjahrsputz auf dem Burggelände

15 Mitglieder des Heimatvereins Ratzenried beteiligen sich an der Burgputzete – Jetzt können die Osterbesucher kommen

Von Vera Stiller (SZ Wangen 30.03.15)

RATZENRIED – Die Ratzenrieder Burgputzete hat Tradition. Seit rund 20 Jahren sorgen Mitglieder des Heimatvereins dafür, dass sich die Burganlage ihren Besuchern in einem aufgeräumten, gepflegten Zustand präsentiert. Und das vor allem im Frühjahr, wenn der Winter seine Spuren hinterlassen hat. Am Samstag waren es etwa 15 Personen, die mit Hand anlegten.

Abgebrochene Äste und umherliegende Steine aufsammeln und beiseite räumen, am Burghang junge Triebe zurückschneiden, Mauerkronen säubern, Unrat auflesen und die Feuerstelle säubern – für die Mitglieder des Heimatvereins Ratzenried gab es am Samstag genügend Möglichkeiten, um sich bei der jährlich stattfindenden Burgputzete einzubringen. Und es hat ihnen, wie man sich an Ort und Stelle davon überzeugen konnte, Spaß gemacht. Schließlich haben alle ein Interesse daran, die mit enormen Eigenleistungen renovierte Ruine samt Umfeld nicht wieder zuwachsen zu lassen.

„Unser Hauptziel ist es, einen guten Start ins Frühjahr zu gewährleisten und unseren Gästen eine aufgeräumte und gepflegte Anlage zu präsentieren“, sagte denn auch Vereinsvorstand Hans Knöpfler. Wobei er zunächst einmal an die Osterbesucher dachte. Doch die Aufräumaktion hatte für ihn noch eine andere Bedeutung. Sie sollte den Umgang in und mit der Natur fördern und gleichzeitig der Geselligkeit dienen.

Unter den fleißigen Helfern war auch Hubert Schupp. Er, der das Anlegen und die Pflege von Wildblumenwiesen sein Steckenpferd nennt, hatte dem Heimatverein einen Vorschlag unterbreitet, der dankbar angenommen wurde. Nun soll auf einer der „Bastionen“ (Anmerkung: geschützter, aus dem Wall herausragender Vorsprung) eine solche Wiese entstehen. Nachdem der Boden entsprechend aufbereitet und einheimisches Saatgut eingebracht wurde, möchte Schupp den Schmetterlingen und Wildbienen, aber natürlich auch allen Ruhesuchenden einen ganz besonderen Platz bieten.

Heimatverein prüft neuen Standort für das Museum

Farny-Ökonomiegebäude ist als Standort im Gespräch

Von Susi Weber, SZ Wangen (23. März 2015)

 

RATZENRIED - So einiges an Neuem hatten die Verantwortlichen des Hei-matvereines Ratzenried bei ihrer Hauptversammlung am Freitagabend zu vermelden: Neben einem eineinhalbstündigen Rückblick auf vielfältige und zeitintensive Aktivitäten berichtete Vorsitzender Hans Knöpfler auch über den Fortschritt zur seit 20 Jahren währenden Herbergsuche für das Heimatmuseum. Und: Berthold Büchele, stellvertretender Vorsitzender und Ortsheimatpfleger, kündigte ein Archäologen-Team an, das sich in Bälde intensiver mit einem Gebiet auseinandersetzen wird, in dem immer wieder alte Gegenstände gefunden werden.

Das „Problem" neue Heimat für das bislang im Dachgeschoss der Schule untergebrachten Museums ist alles andere als neu. „Seit 1998 warten wir auf eine Lösung. Bis jetzt hat sich noch nichts getan", sagte Knöpfler. Die beengten Verhältnisse und das Problem, die in verschiedenen Lagern vorhandenen Gegenstände aufgrund Eigenbedarfs immer wieder umziehen zu müssen, machen das Arbeiten schwer. Deutlich machte Knöpfler dies am Beispiel eines alten Schneepflugs oder Dorfschlitten, der derzeit auch ein bescheidenes „Lager-Dasein" führt: „Hätten wir Platz, könnten wir auch so etwas wieder aufstellen."

Platz ist etwas, was im alten Farny-Ökonomiegebäude zwischen dem derzeit entstehenden Farny-Hotel und der Autobahn in Hülle und Fülle vorhanden ist. „Wir wären dort willkommen", erklärte Knöpfler seinen Mitgliedern. Die Brauerei Farny habe ihrerseits „grünes Licht" erteilt. Erste „Inspektionen" seien laut Knöpfler durchaus positiv verlaufen: „Wir wollen nun im Vorstand diese Option ernsthaft prüfen." Sollte es zu einer Kooperation zwischen dem Verein und der Brauerei kommen, könnten dort auch Ausstellungen initiiert und die Vereinsarbeit breiter aufgestellt werden.

Archäologie Team beleuchtet ab April die Steinzeit

Interessantes konnte auch Berthold Büchele berichten. Auf einem umgebrochenen Acker auf Ratzenrieder Gemarkung wurden schon in den vergangenen Jahren immer wieder archäologische Funde gemacht: „Rund 200 bis 300 Scherben aus dem 14. bis 16. Jahrhundert wurden dort gefunden." Stücke von römischem Geschirr und einer römischen Wandheizung beweisen, dass dort einstens die Römer vorbeigekommen sein müssen: „Der älteste Fund ist eine Klinge aus der Steinzeit und stammt etwa aus den Jahren 4000 vor Christus."

Kurzum: Mit diesen „winzigen Mosaikstücken" historischer Natur konnte Büchele ein Archäologenteam überzeugen, doch einmal genauer hinzusehen: „Ab April wird die Steinzeit im Allgäu intensiver beackert. Das ist eine tolle Sache. Vielleicht ergibt sich etwas Interessantes."

Hans Knöpfler: „Wir haben eine gesunde Struktur"

Interessant, vielseitig, bunt - so sah auch das Jahr 2014 im Heimatverein aus. Auf 189 Mitglieder kann Vorsitzender Hans Knöpfler inzwischen zählen: „Wir haben jährlich eine leicht steigende Tendenz - und eine gesunde Struktur." 60 Prozent der Mitglieder sind jünger als 65 Jahre alt. Mit einem Bilder-Streifzug führte Knöpfler durch das Vereinsjahr, das von der Burgputzete über Ferienpro-gramm-Angebote, regelmäßige Pflegeaktionen an und bei der Burgruine, den Schlosshof-Flohmarkt, die Reise ins Mittelalter zu Johannis, Märchenlesungen auf der Burg, einer Ausstellung und vielem, vielem mehr reichte. „Was hier seit Vereinsgründung 1983 passiert, ist eine gewaltige Sache", lobte ein Mitglied.

Finanziell konnte der Verein im abgelaufenen Vereinsjahr einen kleinen Überschuss in Höhe von 112 Euro erzielen. Berthold Büchele erzählte von seinem jüngsten Projekt, zu dessen öffentlicher Vorstellung am 25. April er gleichzeitig einlud: „70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges werde ich ein Buch herausbringen, dass das Leben eines einfachen Soldaten aufzeigen wird."

Nach wie vor ein Anliegen ist es Hans Knöpfler, alte Bilder, Filme oder anderes zu erhalten, um sie zu digitalisieren und der Nachwelt zu erhalten. Mit den bereits vorhandenen Aufnahmen wird es im Herbst einen derzeit noch nicht genau terminierten Vortragsabend geben, der dann „Ratzenried in alten Ansichten" zeigen wird.

Der Vorstand rund um ihren Vorsitzenden Hans Knöpfler (rechts) plant auch 2015 wieder eine Vielzahl an Veranstaltungen - und ein Vorwärtskommen in Sachen Heimatmuseum. Von links: Harald Drescher (Schriftführer), Cathrin Schippers (Beirätin), Markus Holzmann (Kassier), Gebhard Brauchle (Beirat), Markus Wolfgang (Beirat), Melanie Göschl (Beirätin) und Berthold Büchele (zweiter Vorsitzender und Ortsheimatpfleger) bei der Hauptversammlung.

FOTO: SUSI WEBER

 

Meister Adebar in Ratzenried willkommen

Vergangenes Frühjahr hielt ein Storch auf dem Schlossturm längere Zeit Ausschau nach einer geeigneten Brutstätte. Mangels Gelegenheit zog er schließlich weiter. Diese missliche Situation ist nun Vergangenheit. Seit wenigen Tagen ist in Ratzenried erstmalig die Voraussetzung für eine Ansiedlung gegeben. In einer konzertierten Aktion haben Familie Güthling und der Heimatverein eine Brutstätte geschaffen. Mit freundlicher Unterstützung durch die Stadt Wangen hat deren Feuerwehr die Konstruktion knapp 20 Meter in die Höhe gehievt und weithin sichtbar auf dem Dach des Ökonomiegebäudes im hinteren Schlosshof abgesetzt. Meister Adebar darf sich nun sein Nest bauen und Hochzeit feiern.

Die Lage ist traumhaft. Auf Sichtweite liegen Feuchtgebiete mit herzhafter Nahrung. Die Kinder im benachbarten Kindergarten könnten das muntere Treiben direkt beobachten und vielleicht hinterlässt das Storchengeklapper bei jungen Familien in den angrenzenden Neubaugebieten auch seine Spuren.

Text und Bild: Hans Knöpfler (16.03.2015)

 

Prächtiger Funken 2015

Mit vereinten Kräften haben Heimatverein und Landjugend von Ratzenried auch dieses Jahr wieder einen prächtigen Funken aufgebaut. Nachdem die sonst üppigen Materialanlieferungen verhalten waren kam das Angebot vom Marte aus Schwenden (Martin Bischofberger) mehr als gelegen: Er stellte reichlich trockenes und starkes Gebälk zur Verfügung und trug damit zu einem kraftvollen und nachhaltigen Funken bei. Ein Hoch auf den Marte.....
Durch den geschickten Aufbau stand der Funken nach wenigen Minuten in Flammen und erfreute die Zuschauer durch ein lang anhaltendes Feuer.
Allen Helfern und Spendern, auch den Eltern von Landjugendmitgliedern für reichlich Essen und Trinken beim Aufbau, ein ganz besonderer Dank!
Text und Bild: Hans Knöpfler (21.02.2015)

Westallgäuer Heimatpreis an Berthold Büchele

Wolfram Benz (Zweiter von links) und Berthold Büchele (rechts) sind die Träger des Heimatpreises 2015, den Karl Stiefenhofer (links) überreichte. Klaus Kornwachs (Zweiter von rechts) hielt die Laudatio.

 

Zwei Musikforscher erhalten Heimatpreis
(von Vera Stiller, SZ)

Höhepunkt des Gerichtstages in Eglofs war die Verleihung des Westallgäuer Heimatpreises an Berthold Büchele aus Ratzenried und Wolfram Benz aus Eglofs. Seit 2004 wird dieser Preis für herausragende Verdienste um die Heimatpflege im gemeinsamen Allgäu verliehen.

Laudator Klaus Kornwachs zeichnete von den Preisträgern das Bild zweier Persönlichkeiten, die sich „um die Hebung und Bewahrung des Musikschatzes der Allgäuer Heimat große Verdienste erworben haben“. Und dies ebenso praktizierend wie suchend, forschend, lehrend, sammelnd und auch publizierend.

Die Auszuzeichnenden, so der in Eglofs lebende Professor für Technikphilosophie, seien seit langem im „Spannungsfeld von Musikpraxis und Musikforschung“ tätig und zeigten auf, dass die Musik vor Ort – also der Heimat - immer auch ein Spiegel der Hoffnungen und Ängste, der Grundthemen von Liebe und Schmerz, von Not, von Abschied und von Festesfreude „der Leute“ darstelle. Wie sie auch die „Machtverhältnisse“ aufzeige. „Musik, geschrieben für die Herrschaften auf den Schlössern, klingt anders als die Musik in den Stuben“, sagte Kornwachs.

SWR zu Besuch in Ratzenried

Das SWR-Landesschaumobil hat auf seiner Entdeckungstour durch Argenbühl zunächst Ratzenried einen Besuch abgestattet. Melanie Göschl empfing das Kamerateam unter Leitung von Michael Kost im Heimatmuseum.

Melanie Göschl hat diesen Tag bestens vorbereitet und konnte als kompetente wie charmante Botschafterin Ratzenrieds dem Reporter Michael Kost in Museum und auf der Burgruine stets Rede und Antwort stehen.

Foto: Viola Krauss, erschienen im Wochenblatt, 8.Januar 2015.

Dem Heimatverein ist es ein Anliegen, Kinder für die Geschichte zu begeistern und so hat Melanie Göschl auch die Klasse 4b der Grundschule Ratzenried in das Tagesprogramm miteinbezogen.
Im Heimatmuseum präsentierten die Kinder u.a. die Vorzüge eines Schneidesels.
Gespannte Blicke, auch von Herrn Schulleiter Trzeciok, wie Fabian vor laufender Kamera gekonnt einen Pfahl schält.

Vom Heimatmuseum ging es weiter zur Hoflinde beim Bruggweiher, wo Melanie Göschl jedem Kind sein Losungswort für den Zugang zur Burgruine einflüsterte.
Nach dem anstrengenden Vormittagsprogramm stand auf der Burgruine die ersehnte Stärkung an: Stockbrot und Würstchen am wärmenden Feuer, dazu heißen Tee...

Nachdem jedes Kind zum Besten gab, was ihm an Ratzenried bzw. Argenbühl besonders gefällt, wurde der SWR Landesschau MOBIL Rucksack mit einem zur Geschichte passenden Büchlein bestückt: "Das Labor des Johannes" von Alois Graf von Waldburg-Zeil.
Ein Tag ging zu Ende, den die Kinder nicht so schnell vergessen werden.

Melanie Göschl ein ganz herzlicher Dank für die professionelle Vorbereitung und wunderbare Führung durch den Tag.

Die Ausstrahlung erfolgt von Montag, 26. bis Freitag, 30. Januar als tägliche Rubrik in der Landessschau Baden-Württemberg von 18.45 bis 19.30 Uhr, außerdem als halbstündige Reportage am Samstag, 31. Januar, von 18.45 bis 19.15 Uhr im SWR Fernsehen.
Hans Knöpfler (07.01.2015)

Advents- und Weihnachtsbräuche ein Denkmal gesetzt

Vielstimmig erklingt das Halleluja

Beim Ratzenrieder Adventskonzert erweist sich Berthold Büchele erneut als Bewahrer von Liedgut, Mundart und Brauchtum

Von Vera Stiller (SZ am 23. Dez. 2014)

RATZENRIED – Auch in der 26. Auflage des Ratzenrieder Adventskonzert gelang es Berthold Büchele, die Zuhörer mit auf einen ebenso besinnlichen wie unterhaltsamen Spaziergang von der Adventszeit bis Weihnachten zu nehmen. Am Sonntag mit dabei waren neben dem von Büchele zusammengestellten Ensemble auch ein Bläserquartett der Musikkapelle und Mitglieder des Kirchenchors Ratzenried.

Bereits nach den ersten Tönen der Bläser, die Georg Friedrich Händels „Tochter Zion“ freuen und jauchzen ließen, hatte man vergessen, dass draußen ein voreiliger Frühlingstag zu Ende ging und weit und breit nichts von dem so sehnlich erhofften Schnee zu sehen war. Und so nahmen alle das Liedblatt zur Hand und fingen als „Christen an zu singen“, wie es schon vor mehr als 150 Jahren in Wangen der Brauch gewesen war. 

Von Prämonstratenser-Pater Florian Bürk stammt das „Endlich kommt er“, das Beate Knill mit heller Stimme verkünden konnte. Auch der Ländler aus Ellhofen und die Schneeflocken-Polka aus Ratzenried wie das Larghetto aus Aichstetten waren musikalische Kostbarkeiten, die Berthold Büchele einst wiederentdeckt hatte. Nicht zu vergessen die „Schlitten-Polka“, bei der deutlich das Pferdegetrappel zu hören war.

Mit „Wenn die Augen schlafen“ gingen die Gäste gemeinsam mit Beate Knill auf Herbergssuche und trugen nach altem Brauch eine Marienstatue von Haus zu Haus. Um nach einem Andante aus Aichstetten Berthold Büchele zu lauschen, der die Klage von Josef, für die Niederkunft Mariens keinen Platz zu finden, vor Augen führte: „Ach, es lasst sich niemand hören - und die Tore sind schon zu.“  

„Festliche Lieder“ aus Wangen und das Gloria der Engel „in Lüften“ waren vom Kirchenchor zu hören, als es an die Krippe ging. Da musste es Berthold Büchele dem Publikum nicht zweimal sagen: vielstimmig erklang das „Halleluja“ zum „Kind gebor’n zu Bethlehem“.

 

Büchele war es auch, der zwischen den einzelnen Musikbeiträgen Texte von Franziska Schiele und Fridolin Holzer in einer Mundart vortrug, die es in dieser alten Form bald nicht mehr geben wird. Und auch die Bräuche, von denen zu vernehmen war, sind in Vergessenheit geraten.

Wer weiß es noch, dass der Advent eigentlich eine Fastenzeit ist? Wer erinnert sich daran, dass die Kinder ihre Geschenke früher schon am Nikolaustag bekamen? Und wer lebt noch in der guten alten Tradition, in der es vor dem Heiligen Abend weder eine Krippe noch den Christbaum zu sehen gibt? Es war am Sonntag wieder deutlich zu spüren: Heimatforscher Büchele setzt Liedgut, Mundart und Brauchtum ein Denkmal!

Trauer um Alois Graf von Waldburg-Zeil

Der Heimatverein trauert um sein prominentes Mitglied Alois Graf von Waldburg-Zeil, der gestern im Alter von 81 Jahren verstarb.

Alois Graf von Waldburg-Zeil trat am 02.07.1983  in den Heimatverein ein, eine große Ehre für den damals neu gegründeten Verein. Zwei Jahre später machte Graf Waldburg-Zeil als Eigentümer mit der Unterzeichnung eines Dienstbarkeitsvertrages den Weg frei für die Sanierung der Burgruine durch den Heimatverein. In Form von Sachleistungen unterstützte er den Heimatverein als Bauherrn über die jahrelangen Sanierungsmaßnahmen. Aufmerksam verfolgte er die Fortschritte bei den Erhaltungsmaßnahmen für „seine“ Burgruine.

Überhaupt nahm Graf Waldburg-Zeil wohlwollend und rege am Vereinsgeschehen teil. Soweit es seine Zeit zuließ, besuchte er die Veranstaltungen. Er sprach spannende Grußworte, übernahm routiniert Regularien bei den Jahreshauptversammlungen.

Im Oktober 1988 lud er den Heimatverein zu einem Ausflug in seine Heimat Schloss Zeil ein und öffnete interessante Einblicke in das geschichtsträchtige Innere. Noch im Frühjahr stellte er eine erneute Führung durch Schloss Zeil in Aussicht, dazu kam es krankheitsbedingt leider nicht mehr.

Für das kommende alljährliche Helferessen im Schloss Ratzenried hat Graf Waldburg-Zeil dem Heimatverein wieder ein Reh gestiftet. Den Dank der Wildliebhaber kann er nun nicht mehr persönlich entgegen nehmen.

Mit Graf Alois von Waldburg-Zeil verliert der Heimatverein eine außergewöhnliche Persönlichkeit, stets zuvorkommend und liebenswert, sehr gebildet und trotzdem nicht abgehoben, im Dorf verwurzelt und für jedermann zugänglich.

Mit seinem besonderen Charisma wird er nicht nur bei den Vereinsmitgliedern, sondern allen Ratzenriedern in unvergesslicher Erinnerung bleiben. 

Zu seinem 70. Geburtstag ließ der Heimatverein das Kreuz, das am Eingang seines Grundstücks steht, renovieren. Möge dieses Kreuz eine bleibende Erinnerung an sein Wirken in Ratzenried sein und ein Wegweiser in seine neue Heimat.


Ratzenried, 15. Dezember 2014

Hans Knöpfler und Berthold Büchele

Nikolaus

In guter alter Tradition hat sich der Nikolaus des Heimatvereins auch 2014 wieder auf den Weg gemacht und Buben wie Mädchen aus seinem goldenen Buch vorgetragen.
Hans Knöpfler (05.12.2014)

Geschichte heißt: Geschichten erzählen

Berthold Büchele berichtet über den Ersten Weltkrieg und seine Auswirkungen

Von Vera Stiller (Schwäbische Zeiktung)

RATZENRIED – 50 Zuhörer waren es, die auf Einladung des Heimatvereins Ratzenried ins  Josefhaus gekommen waren, um sich von Heimatforscher Berthold Büchele ein Kapitel der Geschichtsschreibung aufschlagen zu lassen. Begann vor 100 Jahren doch mit dem Ersten Weltkrieg einer der fürchterlichsten Kriege, den Europa je erlebt hat. Wie es zu dieser Katastrophe kam und wie er sich auf Stadt und Land auswirkte, das wurde in Wort und einer begleitenden kleinen Ausstellung vor Augen geführt.

Die Erinnerungen vor Ort zu pflegen und sich auf die Spurensuche der eigenen Familie zu begeben, dazu wollte dieser Donnerstagabend anregen. Und dies vor allem im Hinblick auf die Weitergabe an junge Menschen. Weil es laut Berthold Büchele wichtig ist, „sich zu erinnern und aus der Geschichte zu lernen“. Bücheles These lautete: „Wer sich nicht für Geschichte interessiert, der wiederholt die Fehler der Geschichte.“

Nachdem der Redner die Vorkommnisse rund um die Ermordung des österreichisch-ungarischen Thronfolgers Franz Ferdinand hatte Revue passieren lassen, wandte er sich den unterschiedlichen Reaktionen auf Kriegserklärung und Mobilmachung zu. Wörtlich sagte er: „Einerseits war es Hurra-Patriotismus beim Militär und in den größeren Städten, andererseits Nachdenklichkeit und Angst eher auf dem Land.“

Während die einen die inoffizielle Nationalhymne „Wacht am Rhein“ gesungen hätten, so Büchele weiter, in der sich der deutscher Nationalstolz und eine gewisse Aggressivität gegenüber dem Erbfeind Frankreich gezeigt habe, sei die Stimmung beispielsweise in Oberschwaben eher verhalten gewesen. Schließlich seien die Einberufungen genau in die Zeit der Ernte gefallen, „wo Männer und Pferde dringend benötigt wurden“.

Das Sperren privater Telefonleitungen, die Einführung der Sperrstunde und ab Mitte August 2014 dann der Aufruf zum „Landsturm“, der das „letzte Aufgebot aller Wehrpflichtigen“, darunter auch ältere Jahrgänge bis 1875, zur „Abwehr eines feindlichen Einfalls“ zusammenfasste – die Vorbereitungen auf den Krieg liefen auf Hochtouren.

In Ratzenried mussten 186 Männer ausrücken, von denen 27 fielen, sieben Soldaten waren 1919 noch in Gefangenschaft. In einem letzten Brief schreibt Karl Kindler, der Großvater von Büchele, im Mai 1917 an Frau und Kinder: „Etwas Schöneres als die Heimat und ein gutes Familienleben gibt es nicht. Hoffen wir, dass uns Gott ein solches bald schenken möge. Wie ich bis jetzt am lieben Gott gehangen habe, hange ich auch weiter!“ Kindler fiel nur einen Monat später in Nordfrankreich.

Pfarrer Huber, der im Juli die Traueransprache auf Karl Kindler hielt, sprach im Zusammenhang mit der Überbringung der traurigen Botschaft zwar von einem der schwersten Gänge seines langen Berufslebens, erinnerte aber ebenso an die „Pflicht und das Opfer, das das Vaterland fordert“ und wiederholte die rühmenden Worte des Vorgesetzten, in denen vom „Christen und Patrioten Kindler“ die Rede war, der mit Pflichteifer dazu bereit gewesen wäre, „das Schwerste zu tragen“.

Neben Fotos, Briefen und Feldpostkarten, Orden, Waffen, Essgeschirr und Kuriosem wie einer Pfanne oder einem Mini-Christbaum gibt es in der Ausstellung auch eine Uniform von Josef Huber aus Ratzenried zu sehen. Wie auch jener 88 am Krieg teilnehmender Männer aus Christazhofen gedacht wird, von denen 22 nicht wieder zurückkamen.

Zwischendurch zitierte Berthold Büchele aus einem seiner Bücher. So erfuhren die Gäste, dass schon in den ersten Kriegstagen die Nachricht von Truppentransporte ausspähenden Spionen aus dem Westen die Runde machte. Andere Gerüchte betrafen französische Brunnenvergifter und Bombenleger, die Bahnstrecken und Bahnbrücken zerstören sollten. Ganz toll wurde es, als erzählt wurde: „Zwei französische Autos, mit Millionen Gold beladen, wollen nach Russland durchbrechen!“

Interessant sicherlich auch, dass zur Einsparung von Energie 1916 zum ersten Mal die Sommerzeit eingeführt wurde, sich im selben Jahr die Ernährungssituation drastisch verschlimmerte und Höchstpreise für die Grundnahrungsmittel gezahlt werden mussten. Um die Marktlücke etwas zu füllen, so Büchele, habe Bauer Ortmann in Berfallen Kaffeestauden angepflanzt. Obwohl der „Ratzenrieder Kaffee“ im zweiten Jahr sogar trinkbar gewesen wäre, hätte er es dennoch nicht bis zum „Exportschlager“ gebracht.

Eine Fülle von Objekten vermittelte einen lebendigen Eindruck dieser grauenvollen Kriegsjahre.

Ferienprogramm im Dienste der Natur

Fröhliche Gesichter und jede Menge Nistkästen, so das Ergebnis der Ferienaktion, zu der der Heimatverein Ratzenried eingeladen hatte. Auf dem Programm stand der Bau von Nistkästen für Blau-, Hauben-, Sumpf und Tannenmeisen, sowie für Kohlmeisen und Kleiber, deren Flugloch einen um 4 mm größeren Durchmesser aufweist. Unter Anleitung der Betreuer des Heimatvereins waren die Buben und Mädchen eifrig bei der Sache und zählten zum Schluss mehr als fünfzig Nistkästen. Diese sollen nun auf dem Gelände der Ratzenrieder und Eglofser Schule sowie in den häuslichen Gärten zum Wachstum dieser Population beitragen. Die Kinder erhielten auch eine Anleitung zum sachgerechten Umgang, wann und wo die Nistkästen angebracht werden und dass sie natürlich auch gepflegt werden müssen. Das Material für diese Naturschutzaktion wurde dankenswerter Weise vom Holzwerk Baumann in Beutelsau zur Verfügung gestellt.
Hans Knöpfler (27.10.2014)

Bahnhof Ratzenried - Dampflok weckt alte Erinnerungen

Anlässlich des 125 jährigen Bestehens des Leutkircher Bahnhofsgebäudes hat die Leutkircher Bürger-Bahnhof eG historische Zugfahrten organisiert. Beim Passieren des Ratzenrieder Bahnhofs am 28. September hat die 1939 gebaute Dampflokomotive der Baureihe 41 (Bayerisches Eisenbahnmuseum) mit einem Pfeifkonzert die vorbildliche Sanierung dieses aus 1880 stammenden Schmuckstücks "gewürdigt". Unter der Federführung des Deuchelrieder Heimatvereins und der tatkräftigen Mithilfe unseres Ratzenrieder Heimatvereins wurde dieser dem Abriss geweihte Bahnhof zu einem Blickfang für Einheimische und Fremde. Bilder der Sanierung in unserer Fotogalerie.
HK

 

Wasserkraft der Argen

In der letzten Ferienwoche lud der Heimatverein im Rahmen des Ferienprogramms Kinder von 6 bis 12 Jahren ein, sich über die neue Nutzung der Wasserkraft an der Argen zu informieren. Treffpunkt war am Dorfbrunnen. Von dort wanderten die Kinder unter Leitung von Melanie Göschl und Cathrin Schippers über einen schönen Weg nach Neumühle. Herr Winter, Betreiber der dortigen Argenkrftwerke, empfing die Gruppe und erklärte den Kindern das neu renovierte Wasserkraftwerk mit neuem Fisch-Lift.
Im weiten Umkreis ist hier der einzigste Fisch-Lift in Betrieb. Dieser hilft den Fischen, die Barriere des Wasserkraftwerks zu überwinden. Anschließend hatten die Kinder viel Spaß, an der Argen eine Brücke zu bauen.
Text und Bild: Melanie Göschl (11.09.2014)

Die beiden Organisatorinnen des Ferienprogramms: Melanie Göschl (links) und Cathrin Schippers