Musikalische Editionen

von Berthold Büchele

Die Oberschwäbische Barockstraße ist längst eine Pilgerstraße geworden für diejenigen, die die Einheit von Landschaft und Barockkultur in allen Schattierungen hautnah erleben wollen. Während die barocken Kirchen- und Klosterbauten Oberschwabens in den letzten Jahrzehnten mit viel Aufwand renoviert wurden und zahllose Bücher die Perlen der oberschwäbischen Barockkunst dokumentieren, fiel die Musik, die einst untrennbar mit dem barocken Gesamtkunstwerk Oberschwabens verbunden war, rund 200 Jahre einem fast völligen Vergessen anheim. Deshalb widmet sich Berthold Büchele, der in Stuttgart Musik studiert hat, diesem Bereich im Besonderen. In 10-jähriger Forschungsarbeit hat er im südlichen Oberschwaben und im Allgäu weit über 2000 Handschriften registriert und rund 6000 Tänze sowie 2500 Lieder gesammelt.

Deftige Barocklieder aus Oberschwaben - Die Ostracher Liederhandschrift

Deftige Barocklieder

Einem glücklichen Umstand ist es zu verdanken, dass Berthold Büchele auf die Ostracher Liederhandschrift gestoßen ist, eine der ältesten weltlichen Liederhandschriften Oberschwabens (aus der Zeit um 1740), die bisher im allgemeinen Bewusstsein völlig unbekannt war und ein für diese Landschaft kulturgeschichtlich höchst interessantes Werk ist. Die Liedtexte - teilweise im Dialekt - verraten einerseits die oberschwäbische, andererseits die barocke Vorliebe fürs Pralle und Deftige. Die Kindererziehung, das Leben im Kloster, Ehestreitigkeiten, das Trinken, die Mode, die Moral - all dies wird in satirischer und unverblümter Weise in der Art eines barocken "Liedermachers" dargestellt. Alles in allem ergibt sich für den Hörer ein lebendiges Zeitdokument der damaligen Zustände, die von den heutigen gar nicht so weit entfernt sind.

Berthold Büchele hat diese Handschrift in moderne Schlüssel übertragen und mit dreistimmigen Sätzen versehen, so dass sie entweder solistisch mit Klavier- oder Streicherbegleitung oder im Chor gesungen werden können.

Erschien 1993, 80 Seiten mit 46 Liedern sowie vielen originalen Notenbeispielen, DIN A 4, farbiger Einband, Rückendrahtheftung.

ISBN 3-9801361-4-0. Preis: € 12,80 (Mengenrabatt ab 10 Stück) ISMN 979-0-700149-04-8

Tänze aus Oberschwaben und dem Allgäu

Heft I Barock

Heft I: Barock

Ebenso groß ist die Lücke in der barocken Tanz- und Instrumentalmusik aus Oberschwaben. Aus seinem reichen Fundus hat Berthold Büchele eine Sammlung von Barocktänzen zusammengestellt - die erste ihrer Art in Oberschwaben - und für die praktische Aufführung eingerichtet. Es handelt sich dabei um Tänze wie Allemande, Courante, Sarabande, Menuett, Gavotte, Passepied, Polonaise, Siciliano, Gigue usw., die bisher nur in Tanzsammlungen der bekannten Barockkomponisten zu finden waren. Eine besondere Rarität stellen zwei Dudelsackstücke dar. Diese Tänze, größtenteils entstanden zwischen 1720 und 1750, vermitteln ein lebhaftes Bild der Tanzmusik, die damals in Oberschwaben und im Allgäu bei Festen in Klöstern, Schlössern, Städten und auch auf dem Lande getanzt und gespielt wurden.
Um die Tänze einem möglichst breiten Publikum zugänglich zu machen, hat der Herausgeber die meist ein- oder zweistimmigen Tänze zur Dreistimmigkeit erweitert. Auf diese Weise können die Tänze mit Streichtrio (2 Violinen und Baß) oder mit Streichorchester gespielt werden, mit Flötengruppen oder mit bunt zusammengewürfelten Stubenmusiken.

Darüber hinaus stellt dieses Heft die bisher umfangreichste Sammlung von ausschließlich oberschwäbischen Stücken für Tasteninstrumente dar. Damit können Klavier- oder Orgelspieler nun auf die Orgelliteratur zurückgreifen, die einst für die berühmten oberschwäbischen Barockorgeln komponiert wurden. Dazu zählten eben nicht Werke eines Bach, sondern vorwiegend Tänze und Charakterstücke in der vorliegenden Art.

Erschien 1994, 88 Seiten mit 60 Tänzen und Spielstücken sowie Bildern. DIN A 4, farbiger Einband, Rückendrahtheftung.
ISBN 3-9801361-5-9. Preis: € 12,80 (Mengenrabatt ab 10 Stück)
ISMN 979-0-700149-02-4

Heft II Klassik

Heft II: Klassik

Mit dem zweiten Tanz-Heft rückt Berthold Büchele den Zeitraum zwischen 1750 und 1805 ins Blickfeld. Zum ersten Mal zeigen sich in dieser Ausgabe die Klöster Weingarten, Marchtal, Schussenried, Buchau, Gutenzell, Rot, Ulm und Kempten von der tänzerischen Seite, ebenso wie die Städte Biberach und Memmingen mit ihren Lokalkomponisten Knecht und Rheineck. Daneben enthält dieses Heft zum ersten Mal auch Tänze aus den Adelshäusern Oberschwabens. Dieser höfische Bereich der oberschwäbischen Musikgeschichte ist in seiner Dimension bisher überhaupt noch nicht erfasst worden. Das Heft enthält Kontratänze, Menuette, Deutsche Tänze, Polonaisen, Anglaisen, Langaus u.a. und dokumentiert in eindrucksvoller Weise den Umbruch der alten Barockästhetik zu neuen, bürgerlichen Ideen. Die Sätze sind 2- bis 4-stimmig und können in verschiedenen Zusammensetzungen musiziert werden (auch mit Klavier).

Erschien 1995, 88 Seiten mit 56 Tänzen und Spielstücken sowie Bildern. DIN A 4, farbiger Einband, Rückendrahtheftung.
ISBN: 3-9801361-6-7. Preis: € 12,80 (Mengenrabatt ab 10 Stück)
ISMN 979-0-700149-03-1

Heft III

Nach längerem Abstand, bedingt durch andere musikalische Editionen, erschien 2010 endlich der schon lange geplante 3. Band der Reihe. Er widmet sich der Tanzmusik des 19. Jahrhunderts. Das Heft enthält ca. 50 Stücke (teils Stücke der CD), u.a. Marsch, Pas redoublé, Ecossaise, Allemande, Walzer, Kontratanz, Polonaise, Quadrille, Rheinländer, Polka, Schottisch, Tätscheltanz, Siebenschritt, Rutscher, Schleifer, Hopser, Winker, Mazurka, Ländler, Galopp.
Das Heft hat 52 Seiten, DIN A 4, Klammernheftung.
ISMN 979-0-700149-34-5, Preis: € 12,80

Barocke Orgelmusik aus dem württembergischen und bayerischen Oberschwaben

Eine große Lücke klafft auch in der barocken Orgelmusik Oberschwabens, zumal die Barockorgeln als Zeugen der einstigen Orgelmusikblüte Oberschwabens ja teilweise noch vorhanden sind und zusammen mit den Kirchenbauten ebenfalls renoviert wurden; die Musik dagegen, die auf diesen Orgeln gespielt wurde, blieb größtenteils unbekannt.

Um diese Lücke zu füllen, begann Berthold Büchele 1997 mit dieser Reihe. Damit soll ein wichtiger Beitrag zum Gesamtkunstwerk Oberschwabens geleistet werden, in dem nicht nur die Orgelprospekte und die ganz auf Farbigkeit angelegten Orgelregister, sondern auch die sinnenfrohen Orgelkompositionen eine ideale Ergänzung der farbenprächtig und schwungvoll gestalteten Kirchenräume darstellen.

Barocke Orgelmusik

Heft I

Enthält eine Parthia aus der Klavierübung des Ulmer Münsterorganisten C.M.Schneider sowie Einzelstücke von Bieling und Auffmann (Kempten), S.Bachmann (Marchtal), Bucher (Wangen), Rosengart und Praelisauer (Ochsenhausen), Gaumer (Isny) und anderen anonymen Komponisten.
Erschein 1997, 56 Seiten, DIN A 4, farbiger Einband, Rückendrahtheftung
ISBN 3-9801361-8-3 Preis: € 12,80
ISMN 979-0-700149-01-7

Heft II

Enthält ausschließlich Kompositionen der oberschwäbischen Praemonstratenserkomponisten: I. Kayser und Sixtus Bachmann (Marchtal), Augustin Büx (Schussenried), Nikolaus Betscher (Rot). Neben konzertanten und virtuoseren Stücken stehen tanzartige Sätze, Charakterstücke und Fugen. Die Stücke können auch auf dem Cembalo gespielt werden. Weitere Hefte werden in den nächsten Jahren folgen.

Erschien 1998, 60 Seiten, DIN A 4, farbiger Einband, Rückendrahtheftung.
ISBN 3-9801361-9-1 Preis: € 12,80
ISMN 979-0-700149-00-0

Heft III

Enthält eine Partita von C.M.Schneider (Ulm), Stücke von Sixtus Bachmann, Ambros Lutzenberger und Johann Anton Auffmann, aus dem Immenrieder und Aichstettener Orgelbuch, aus einer Orgelhandschift aus Wolfegg sowie aus dem Isnyer Notenbuch.
Erschien 2008, 52 Seiten, DIN A 4, farbiger Einband, Rückendrahtheftung,
ISMN 979-0-700149-31-4 Preis: € 12,80


Heft IV

Herausgegeben von Berthold Büchele und Bernhard Arbogast
Enthält die 2. Parthia von C.M. Schneider aus Ulm, die 2. Parthia von P. Augustin Büx aus Schussenried, einzelne Sätze von P. Magnus Schnitzer aus Füssen, P. Felix Gass aus Uttenweiler (bzw. Freiburg), aus dem Schlagbuch von Biberbach (1735) und ein Praeludium von Anton Auffmann aus Kempten.
Erschien 2009, 52 Seiten, DIN A 4, farbiger Einband, Rückendrahtheftung,
ISMN 979-0-700149-33-8, Preis: € 12,80

Heft V

Im Januar 2011 erschien das 5. Heft der beliebten Serie mit Orgelmusik aus Oberschwaben. Es enthält die Parthia II von Isfrid Kayser, die Parthia V von F.A.Hugl, Stücke aus dem Biberbacher Schlagbuch von 1735, aus einer Wolfegger Orgelhandschrift und aus dem Orgelbuch von Weiler, eine Fuge von P. Nepomuk Gaumer aus Isny und 2 Präludien von P. Ambros Lutzenberger.
Das Heft hat 52 Seiten, DIN A 4, Klammernheftung.
ISMN 979-0-700149-35-2, Preis: € 12,80

Vom Klosetag bis Wihnächte

Lieder und Bräuche aus dem württembergischen und bayerischen Westallgäu

Vom Klosetag bis Wihnächte

Mit den gängigen Weihnachtsbüchern hat dieses Buch nichts gemein. Hier geht es nicht um die abgedroschenen Klischés vom "Weihnachtsmann", vom "leise rieselnden Schnee" und vom "Kling, Glöckchen, klingelingeling", sondern um Spezielles aus dem westlichen Allgäu. Hier werden zum ersten Mal Klosen- und Weihnachtslieder veröffentlicht, die in kaum einem Liederbuch zu finden sind bzw. teilweise einmalig im deutschsprachigen Raum sind. Es sind dies rund 50 im Westallgäu mündlich oder schriftlich überlieferte Lieder vorwiegend aus dem 18. und 19. Jh. Außerdem sind auch einige Instrumentalstücke aus dem Westallgäu vertreten.

Einen weiteren Schwerpunkt bilden alte Klosen- und Weihnachtsbräuche aus dem Westallgäu, wo sich christliches und mythisch-magisches Gedankengut seltsam vermischen. Einen besonderen Flair erhält das Buch auch durch Gedichte in westallgäuer Mundart sowie durch Rezepte und Bilder. Durch diese Mixtur aus speziellen Allgäuer Besonderheiten werden dem Leser wenig bekannte Einblicke in das lokale Brauchtum dieser Region ermöglicht.

 

Erschien 1996, 120 Seiten, DIN A 4, kartonierter Einband mit 4-Farben-Druck, Fadenheftung.
ISBN 3-9801361-7-5 Preis: € 15,35
ISMN 979-0-700149-05-5

Barocke Tänze für Oberschwaben und aus dem Allgäu

für Blockflötenquartett bearbeitet

Nach der Herausgabe von oberschwäbischen barocken und klassischen Tänzen für Trio-Besetzungen hat Berthold Büchele eine Auswahl aus den bisherigen Veröffentlichungen für Blockflötenquartett bearbeitet. Die Tänze werden im Vorwort kurz beschrieben und eignen sich nicht nur zur rein konzertanten Aufführung, sondern auch als Begleitung für Tanzgruppen. Gerade durch diese Tanzmusikreihe könnte die Wiederentdeckung der historischen Tänze unserer Gegend als weiterer Akzent der oberschwäbischen Kulturlandschaft gefördert werden.


Heft I

Enthält barocke Tänze wie z.B. Allemande, Sarabande, Gigue, Gavotte, Menuett, Rigaudon und Bourrée aus Ochsenhausen, Isny und Weiler.
Erschien 1999, 24 Seiten, DIN A 4, farbiger Einband, Rückendrahtheftung
ISMN 979-0-700149-06-2, Preis: € 7,00


Heft II

Enthält oberschwäbische Tänze des 17. und 18. Jahrhunderts wie Gaillarde, Allemande, Sarabande, Danz, Polonaise, Pastorella, Canarie, Bauerntanz aus Ochsenhausen, Ottobeuren, Tettnang, Stotzingen, Illertissen, Immenstadt.
Erschien 2001, 24 Seiten, DIN A 4, farbiger Einband, Rückendrahtheftung
ISMN 979-0-700149-08-6, Preis: € 7,00

 

Schwäbisch gesunge

Schwäbisch g'sunge

Lieder und Bräuche aus Oberschwaben und dem Allgäu

Alemannia non cantat - in Schwaben singt man nicht. Dieser Ausspruch - über Generationen überliefert - hat schon manchen schwäbischen Volksliedforscher entmutigt.

Der Ratzenrieder Musik- und Heimatforscher Berthold Büchele wollte es genauer wissen: 10 Jahre lang hat er im südlichen Oberschwaben und im Allgäu volkskundliche Themen erforscht und besonders auch nach Liedern geforscht. Dabei machte er an heutigen politischen Grenzen nicht Halt. Für ihn galt der Bereich der alten Kulturlandschaft Oberschwaben von der Ostschweiz über den Bodenseeraum, das (heute) württembergische Oberschwaben bis zum (heute) bayerischen Regierungsbezirk Schwaben (der eigentlich "bayerisches Oberschwaben" heissen müsste).

Bei seiner Forschungsarbeit hat er Hunderte von alten Sängern befragt und Lieder auf Tonband und auf Papier festgehalten. Ein wichtiges Informationsmaterial stellten auch Liederhefte dar. Dabei wurden grundsätzlich nur handgeschriebene Liederhefte herangezogen, weil nur sie garantieren, dass die darin - sozusagen als Gedächtnisstütze - aufgeschriebenen Lieder auch wirklich "im Volksmund" waren. So kamen insgesamt ca. 100 Liederhefte aus dem 18. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts zusammen. Gleichzeitig hat der Autor in Archiven und Bibliotheken nach oberschwäbischem Liedgut geforscht.
In der Zwischenzeit hat er eine Sammlung von rund 3000 Liedern, gegliedert nach Titel, Herkunftsort, Zeit der schriftlichen bzw. tonbandlichen Fixierung usw. Überraschendes Fazit: Gesungen hat man hierzulande sehr wohl und viel, nur sind bodenständige Lieder Mangelware. Dagegen sang man vorwiegend hochdeutsche Lieder oder solche aus dem bayrisch-österreichischen Umfeld. Deshalb müsste man den Spruch umformulieren und überspitzt sagen: "In Oberschwaben singt man keine oberschwäbischen Lieder." Ein Grund dafür dürfte die Eigenart der Schwaben sein, die eigene Kultur leicht zugunsten anderer Einflüsse aufzugeben.
Primäres Kriterium bei der Liedauswahl für dieses Buch war, Lieder aufzunehmen, die in Oberschwaben entstanden sind. Da Lieder niemals an Grenzen Halt machen und über Handwerksburschen, Soldaten, Einwanderer usw. leicht "transportiert" und "umgesungen" werden konnten, ist natürlich nie mit letzter Sicherheit zu sagen, ob ein Lied wirklich in Oberschwaben entstanden ist.
Als sekundäres Kriterium galt deshalb, solche Lieder zu veröffentlichen, die hier gesungen und aufgeschrieben wurden, natürlich vorrangig diejenigen, die in oberschwäbischer Mundart überliefert sind. Deshalb auch die Aufforderung im Titel, wieder mehr schwäbisch zu singen. Dabei handelt es sich in diesem Buch - grob gesagt - um drei oberschwäbische Mundarten: diejenige vom Albrand, in der z.B. Sebastian Sailer und C.B.Weitzmann dichteten; diejenige, die man heute im Allgemeinen als "Alemannisch" bezeichnet, in Wirklichkeit aber "Altschwäbisch" heißen müsste, da sie letzte Überreste des Mittelhochdeutschen aus dem Mittelalter darstellt (sie wird heute noch in Südoberschwaben, im Westallgäu und im Bodenseeraum gesprochen); schließlich die Mundart, die man "Neuschwäbisch" heißen könnte und die seit mehreren Jahrhunderten von Augsburg und Stuttgart her immer mehr das Altschwäbische verdrängt und heute in Oberschwaben am meisten gesprochen wird - allerdings mit typisch oberschwäbischen Färbungen. Wie es die geographische Lage Oberschwabens mit sich bringt, sind viele Lieder auch vom bayerischen Dialekt beeinflusst. Eine vereinfachte phonetische Schreibweise ermöglicht es auch "Reingeschmeckten", die Lieder zu singen.
Ein wichtiger Bereich des Buches sind die Heimatlieder, die den Bereich der alten Kulturlandschaft Oberschwaben dokumentieren. So findet man hier ein Lied aus dem 18. Jahrhundert, in dem noch alle oberschwäbischen Reichsstädte von Augsburg bis Konstanz mit lustigen Ortsneckereien vertreten sind, ein Lied (ebenfalls 18. Jh.), indem sich die schwäbischen und schweizer Nachbarn hänseln, und natürlich spezielle Allgäulieder.
Auch der Bereich des deftig-derben oberschwäbischen Humors, der in vielen Liederbüchern ausgeklammert wird, aber eben zum Charakter Oberschwabens gehört, sollte hier nicht zu kurz kommen. Dieser Bereich wurde in bisherigen Liedersammlungen ausgeklammert, weil nicht eine objektive Darstellung des Ist-Zustandes, sondern pädagogische Absichten im Vordergrund standen, die derbe Lieder als "Gipftpflanzen" bezeichneten.
Daneben galt es, besondere lokale Traditionen zu dokumentieren. Dazu gehört z.B. die Besonderheit, dass sich hier an wenigen Punkten uralte Balladen erhalten haben, die zwar meist in hochdeutsch gehalten sind, aber dennoch - indem sie sich in Oberschwaben über viele Jahrhunderte hinweg halten konnten - zu einem Stück seiner Kultur wurden.
Eine besondere regionale Besonderheit sollte auch durch die Aufnahme von einigen Liedern aus der Schweiz, aus Vorarlberg, Bayern und Tirol dokumentiert werden. Freilich sind sie in diesem Buch nur eine Randerscheinung, da ja das oberschwäbische Lied im Mittelpunkt stehen soll.
Zusätzlich sollten durch eine gezielte Auswahl historischer Lieder auch wichtige Etappen der oberschwäbischen Geschichte dokumentiert werden. So findet man in dem Buch Zeugnisse des mittelalterlichen Minnegesangs, Lieder aus dem Bauernkrieg und dem 30jährigen Krieg, aus der Barockzeit, der Ära der Napoleonischen Kriege, aus dem 19. und dem frühen 20. Jahrhundert. Schließlich fanden auch einige geistliche Volkslieder aus dem 15. bis 19. Jahrhunderts Aufnahme und solche Lieder, die ursprünglich aus dem Kunstmusikbereich stammten, aber im Volk aufgenommen wurden - sog. Kunstlieder im Volksmund -, da sie auch ein Stück Musikgeschichte aufscheinen lassen. Hier sind Lieder von regionalen Komponisten wie Rheineck (Memmingen), Fehr (Kempten), Betscher (Rot), Knecht (Biberach) u.a. vertreten. Weitere Themen des Buches sind Feste und Bräuche, Kindheit und Jugend, Liebe, Ehestand, dörfliche Berufe, Lebensfreuden und Scherz.

Das Buch ist Anfang November 2000 erschienen und umfasst 304 Seiten mit ca. 220 Liedern. Informationen über den jeweiligen kulturgeschichtlichen Hintergrund der Lieder sowie Bilder verleihen dem Buch einen zusätzlichen Reiz.

ISMN 979-0-700149-07-9
ISBN 3-9803832-1-0
Preis: € 17,40

 

Allerlei Lieder(liches) aus dem barocken Oberschwaben

Allerlei Liederliches

Heitere und besinnliche Lieder des Paters Laurentius von Schnüffis

 

Wenn man bedenkt, wie berühmt der Kaupuzinerpater Laurentius von Schnüffis (geboren 1633 in Schniefis bei Feldkirch, gestorben 1702 in Konstanz) zu seiner Zeit als Dichter und Komponist war - die herausragenden Widmungsträger und die zahlreichen Neuauflagen belegen dies - ist es umso unverständlicher, dass er bis in die Gegenwart herein nur einem kleinen Kreis von Kennern bekannt war und ist. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die deutsche Literatur- und Musikwissenschaft den Bodenseeraum einschließlich Oberschwaben bisher stark vernachlässigt hat.

Berthold Büchele möchte durch eine praktische Ausgabe mit einer Auswahl der Lieder von Schnüffis ein breiteres Publikum auf ihn aufmerksam machen.

Die Bedeutung des Laurentius liegt in zwei Bereichen. Zunächst ist er sicherlich der bedeutendste Lyriker des 17. Jahrhunderts im Bodenseeraum. Seine Gedichte sind eine Mischung aus Gelehrsamkeit, Volkstümlichkeit, Zeitkritik und Sittenpredigt in ernster und heiter-satirischer, frommer und deftiger Art. In seinen Liedern karrikiert er mit viel Scharfsinn und Humor die Übel seiner Zeit, die in ganz frappanter Weise auch auf die heutige Zeit zutreffen. Reise- und Modesucht, Geiz, Falschheit der Politiker, Unmäßiges Essen und Trinken, Verkehrte Welt. Sein Stil ist - im Gegensatz zu seinem Zeitgenossen Abraham ä Sancta Clara - geprägt durch eine geschliffene Sprache, durch raffinierte Reimanordnungen und überraschenden Versmaßwechsel.

Darüber hinaus ist Laurentius der wichtigste Liederkomponist des Bodenseeraumes in seiner Zeit; nicht umsonst gilt er als "Schubert des 17. Jahrhunderts". Seine Lieder stellen einen letzten Gipfel des Generalbassliedes dar und wurden noch bis weit ins 18. Jahrhundert hinein nachgedruckt, was für ihre Beliebtheit spricht.

Die Auswahl der Neuausgabe erfolgte unter dem Gesichtspunkt, dass die Lieder heute noch unmittelbar ansprechen sollten, etwa durch interessante und aktuell erscheinende Bezüge zur Gegenwart. Wegen der leichteren Verständlichkeit wurde deshalb der Text behutsam dem Hochdeutschen angeglichen. Um die Lieder vielseitig verwendbar zu machen, bearbeitete der Herausgeber die Lieder so, dass sie in mehreren Fassungen aufgeführt werden können:

  • im Original (also mit einstimmigem Gesang mit dreistimmiger Cembalobegleitung; in diesem Fall wird die Tenorstimme weggelassen)

  • als dreistimmige Lieder (Sopran, Alt, Bass) mit Cembalo- oder Streichtriobegleitung oder a capella; die Dreistimmigkeit war in dieser Zeit sehr häufig, und die Ausgabe von 1711 sieht dies ja auch vor

  • als vierstimmige Lieder mit oder ohne Begleitung

Somit stellen die Lieder eine interessante Bereicherung des Liedgutes für Chöre der Region dar.


Erschien 2002, 55 Seiten, DIN A 4, farbiger Einband, Rückendrahtheftung
ISMN 979-0-700149-10-9   
Preis: € 12,80

Sixtus Bachmann

Jubiläumsausgabe zum 250. Geburtstag

Anlässlich des 250.Geburtstages des Marchtaler Komponisten Sixtus Bachmann (1754-1825) veröffentlichte Berthold Büchele 2004 eine Auswahl seiner Sonaten, Fugen und andere Stücke für Orgel und Klavier, einen Satz aus der Violinsonate „Arlequinade“, sowie ein Klavierlied und die Kantate „Der verlorene Sohn“ für Tenor, Bass und Klavier (Orgel). Besonders sensationell ist, dass ein Satz aus den bisher als verschollen geglaubten und von Berthold Büchele wiederentdeckten Sonaten „zum Schlagen“ nun im Druck erscheint. Bei den veröffentlichten Werken zeigt sich Bachmann nicht nur als virtuoser Klavierspieler, geschickter Kontrapunktist und Liederkomponist, sondern auch von der experimentellen und humorvollen Seite mit einem Stück, das man vor- und rückwärts spielen kann; selbst Kadenzen auf Jahreszahlen hat er komponiert (einschließlich auf sein Todesjahr).

Erschien 2004, 48 Seiten, kartonierter Einband, Rückendrahtheftung
ISMN 979-0-700149-30-7


Preis: € 12,80


P. Sixtus Bachmann: 5 Sonaten für Klavier oder Orgel (Erstdruck),

herausgegeben von Berthold Büchele und Manfred Schwendner
Diese Sonaten galten als verschollen und sind eine wertvolle Bereicherung des Gesamtwerkes von Bachmann.
Erschien 2009, 67 Seiten, DIN A 4, farbiger Einband, Rückendrahtheftung,
ISMN 979-0-700149-32-1, Preis 13,80 €

 

Sixtus Bachmann: Späte Sonaten und Fantasien

Anlässlich des 250.Geburtstages des Marchtaler Komponisten P. Sixtus Bachmann (1754-1825) veröffentlichte Berthold Büchele 2004 eine Auswahl von Orgel- und Vokalwerken, 2009 folgte die Edition seiner frühen Sonaten. Mit einer weiteren Veröffentlichung soll nun an den bedeutenden Komponisten Oberschwabens erinnert werden.

 

Nach der Säkularisation ereilte Bachmann dasselbe Schicksal wie viele seiner oberschwäbischen klösterlichen Musikerkollegen: er wurde aus dem Kloster vertrieben und lebte nun als Pfarrer in Reutlingendorf. In dieser Zeit der Zurückgezogenheit komponierte Bachmann nur noch klein besetzte Stücke: Sonaten, Fantasien und kleinere Stücke für Klavier sowie ein Lied, eine Motette und eine Kantate mit Klavierbegleitung, Werke, die er in zwei Sammlungen mit den Titeln "Musikalische Aufsätze" zusammenfasste.

 

In diesen "Aufsätzen", die bis 1820 entstanden, experimentierte er in Fugen, Sonaten und Fantasien mit eigenwilligen Formen und Modulationen. Einerseits verfeinerte er hier seinen kontrapunktischen Stil in den Fugen und Fantasien, andererseits hatte er - unter dem Einfluss von Abbé Vogler - Freude an harmonischen Experimenten durch alle Tonarten, wobei manchmal die Romantik vorweggenommen zu sein scheint. Eine Verbindung zwischen seinem kontrapunktischen Können und den harmonisch raffinierten Modulationen bieten besonders die Fantasien.

 

Neben solchen harmonischen Spielereien hatte Bachmann in seinem abgeschiedenen Pfarrhaus auch Freude an sonstigen musikalischen Experimenten und Späßen. Der 1. Satz der 1. Sonate ist auf zwei Tonleitern aufgebaut, die kontrapunktisch umspielt werden. In einem Menuett, das nur für schwarze Tasten geschrieben ist, spielt die rechte Hand in Fis-Dur, die rechte Hand aber in Ges-Dur (im Trio umgekehrt). Ein anderes Stück ist mit sich überkreuzenden Daumen zu spielen. Ein Satz aus den musikalischen Hanswurstereien ("Arlequinade"), ein Stück , das man vorwärts und rückwärts (im "Krebs") spielen kann und die Art, wie man Jahrszahlen in Tönen und Kadenzen ausdrückt , wurden schon in der Bachmann-Jubiläumsausgabe veröffentlicht (2004), ebenso weitere Werke (s. Anhang). Weil die erste Kadenz sich auf 1821 bezieht, ist zu vermuten, dass er die "Musikalischen Aufsätze" bis zu diesem Jahr komponierte.

Nach dem Tod Bachmanns wurden seine Werke in alle Winde zerstreut und weitgehend vergessen. Bachmann starb 1825 als unscheinbarer Landpfarrer in Reutlingendorf.

Herausgegeben von Berthold Büchele und Manfred Schwendner
Erscheinungsjahr 2017, 64 Seiten, DIN A 4, farbiger Einband, Rückendrahtheftung,
ISMN 979-0-700149-36-9, Preis 13,80 €

 

Vom Advent bis Dreikönig

Lieder und Bräuche aus Oberschwaben und dem Allgäu 

Von Berthold Büchele

1996 veröffentlichte Berthold Büchele das Buch „Vom Klâsêtag bis Wihnächtê“, das viele Bräuche der Advents- und Weihnachtszeit sowie alte Back-Rezepte und Mundarttexte enthält. Der Schwerpunkt des damaligen Buches lag aber auf ca. 60 alten und zum großen Teil vergessenen regionalen Advents- und Weihnachtsliedern, auf Liedern, die in kaum einem Liederbuch zu finden sind bzw. teilweise einmalig im deutschsprachigen Raum sind und die sich in Oberschwaben und dem Allgäu mündlich oder schriftlich erhalten haben. 2014 erschien ein weiteres Buch des Autors mit dem Titel „Weihnachten im Allgäu“, in dem die Bräuche im Vordergrund stehen.

Seit 1996 konnte der Autor weitere Weihnachtslieder aus Oberschwaben und dem Allgäu ausfindig machen, die es verdienen, durch dieses neue Buch dem Vergessen entrissen zu werden: einige sehr alte und tiefsinnige Lieder aus dem 17. Jahrhundert, mehrere schwäbische Varianten von 1996 veröffentlichten Liedern sowie weitere Lieder in schwäbischer Mundart aus dem 18. Jahrhundert. Wie schon im ersten Weihnachtsbuch, fehlten bei den meisten Liedern die Melodien, weshalb Berthold Büchele Melodien hinzukomponierte.

Zu diesem neu entdeckten Liederschatz kommen weitere Lieder hinzu: Mundartgedichte regionaler Autoren wie Sebastian Sailer, Carl B. Weitzmann und Fridolin Holzer, die der Autor ebenfalls mit Melodien versah. Von den ca. 60 Liedern dieses neuen Buches sind mehr als 40 in schwäbischer und westallgäuer Mundart.

Von vielen Liedern hat der Autor vierstimmige Chorfassungen hergestellt, dass sie auch von Chören gesungen oder mit Klavier begleitet werden können.

Da im ersten und zweiten Weihnachtsbuch des Autors die weihnachtlichen Bräuche ausführlich beschrieben wurden, werden sie in diesem Buch nur insoweit erwähnt, als sie zum Verständnis der Lieder nötig sind. Zahlreiche Bilder geben einen stimmungsvollen Rahmen des Buches.

So ergibt sich wieder eine eindrucksvolle Mischung aus weihnachtlichen Bräuchen, Mundart und Melodien aus Oberschwaben und dem Allgäu, eine wertvolle Bereicherung der regionalen Liedkultur.

Erscheinungsjahr 2018, 80 Seiten, DIN A 4, farbiger Einband, gebunden.
ISMN 979-0-700149-37-6, Preis 10,80 €

Singet schwäbisch

Lieder und Bräuche aus dem württembergischen und bayerischen Oberschwaben

Berthold Büchele engagiert sich seit 1985 in der Erforschung der oberschwäbischen Musikgeschichte. Ein besonderer Forschungsschwerpunkt war und ist die Liedforschung: Tonaufnahmen und das Sammeln von Liederhandschriften. Verschiedene Editionen gaben schon bisher interessante Einblicke in diese Liedtradition, u.a. sein Liederbuch „Schwäbisch g’sunge“, das 2000 erschien und in dem ca. 200 Lieder aus Oberschwaben enthalten sind. Seitdem entdeckte der Autor viele weitere Lieder, die nun in diesem Buch der Öffentlichkeit vorgestellt werden sollen. Hinzu kommen schwäbische Gedichte, die der Autor vertont hat.

Das Buch enthält rund 100 Lieder und soll dazu anregen, die Pflege des Dialekts und das Singen auf spielerische Art zu verbinden. Es enthält einige historische Lieder, in denen wichtige Etappen der oberschwäbischen Geschichte dokumentiert werden. Dazu gehören Lieder, die große Raritäten sind, u.a. ein Lied aus der Bauernkriegszeit, zwei vielleicht älteste Lieder in oberschwäbischer Mundart (1633) und eines aus der Zeit um 1690, das schon mit Melodie überliefert ist, Balladen, Liebes- und Ehestandslieder, humorvolle Lieder über biblische Geschichten, über Feste und Bräuche, Lieder aus Kindheit und Jugend, über Lebensschicksale, Berufe, die Natur und die Jahreszeiten sowie über Lebensfreuden. Auch der Bereich des deftig-derben oberschwäbischen Humors, der in vielen Liederbüchern ausgeklammert wird, kommt hier nicht zu kurz. Raritäten sind Lieder über die Städte Wangen, Isny und Ulm aus dem 19. Jahrhundert. Die meisten Lieder sind in schwäbischer Mundart aus den Bereichen Ost-, Süd- und Westallgäu sowie aus dem südlichen und nördlichen Oberschwaben. Einige von ihnen sind dem schwäbischen „Nationalstolz“ gewidmet. Zu manchen Liedern gibt es Informationen über die Hintergründe des Brauchtums und der Volkskultur. Viele Bilder illustrieren die Lieder.

Das Buch hat 96 Seiten mit 108 Liedern. Es kostet 13,80 Euro.
Erscheinungsjahr 2020.
ISMN 979-0-700149 -38-3

Alle Bücher und Musikhefte sind per Mail zu beziehen beim 1. Vorsitzenden des Heimatvereins

Hans Knöpfler
Obere Halde 16
88260 Ratzenried
E-Mail: info(at)ratzenried.de

und beim Autor:

Berthold Büchele
Humpißweg 28
88260 Ratzenried
Tel: 07522/3902
E-Mail: bertholdbuechele(at)web.de
Die Preise verstehen sich ab Verlag zuzüglich Porto und Verpackung.

Die Bücher sind auch in allen Buchhandlungen erhältlich.

 

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